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22.02.2023

Diese Baustelle sorgt für Ärger

An der Langgrütstrasse im Kreis 9 ersetzt die Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal ihre Siedlung. Bild: Pia Meier
Aktuell sind die Abbrucharbeiten im Gang: An der Langgrütstrasse im Kreis 9 ersetzt die Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal ihre Siedlung. Der Dreck auf der Strasse stört die Anwohnerinnen und Anwohner.

Pia Meier

Die Langgrütstrasse ist eine Quartierstrasse, an welcher es gleich mehrere ­Baustellen gibt. Die grösste Baustelle ist diejenige der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Limmattal. Sie ersetzt ihre Siedlung durch Neubauten. 

«Jedes Mal wenn ich durch die Langgrütstrasse fahre, sollte ich mein Auto waschen», ärgert sich Albi Matter. Er ist Managing Director bei Show and Music AG und Programmchef des stadtbekannten Countryfestivals im Albisgüetli. Er fährt zurzeit täglich mehrmals durch die Langgrütstrasse, um VIP vom Flughafen für sein Festival abzuholen. Und mit einem dreckigen Auto gehe das einfach nicht. Er weist aber darauf hin, dass die dreckige Strasse alle Bewohnenden «Im Sträler» ­betreffen würden. Es habe in dieser Riesensiedlung sicher 200 Autos und die Besitzenden würden durch die Langgrütstrasse auf die Post, in die City oder zur Kundschaft fahren. Er kenne viele Betroffene. «Das Ganze ist sehr frustrierend für alle.» 

Matter findet, dass auf der Baustelle so gehandelt werden sollte, wie es in den allgemeinen Bedingungen der Stadt Zürich für Tiefbauarbeiten betreffend Sauberkeit von Strassen, Gehwegen und Entwässerungsanlagen steht. «Sämtliche Verkehrsflächen und Gehwege innerhalb der Baustelle und deren Umgebung sind ständig sauber zu halten. Von der Unternehmung verursachte Verschmutzungen von Strassenabläufen und Kanälen werden durch ERZ Entsorgung + Recycling Zürich auf Kosten der Unternehmung ­beseitigt (Sand, Zement, Beton, Asphaltmaterial etc.).» Jedes Mal wenn ein Lastwagen wegfahre, sollten gemäss Matter Räder und Strasse abgespritzt werden, wie das anderswo auch der Fall sei. Das Reinigen mit dem Besen nütze nichts. 

Martin Sekinger, der zuständige Bauführer der Firma Richi aus Weiningen, die die Abbruch- und Aushubarbeiten für die Bauherrschaft Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal vornimmt, sagt dazu: «Wir geben uns zu jeder Zeit Mühe, die Strasse im Rahmen des Möglichen sauber zu halten.» Sie würden die Reklamationen von Anwohnenden ernst nehmen. Zurzeit sind die Abbrucharbeiten in Gang. Sekinger schätzt, dass für den Aushub um die 8000 Lastwagenfahrten benötigt werden. 

Möchten, dass die Strasse besser geputzt wird (v. l.): Theo Lehner und Countryfestival-Organisator Albi Matter ärgern sich über die dreckige Langgrütstrasse. Bild: Pia Meier

Bauarbeiten sind nicht emissionslos

Roman Stäger, Geschäftsführer Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal, weist auf Anfrage darauf hin, dass Baustellen allgemein lärmig seien und Dreck verursachen würden. «Bauarbeiten sind nun mal nicht emissionslos», betont er. Die Baugenossenschaft habe mit der Nachbarschaft Kontakte geknüpft und wer Interesse an der Baustelle habe, könne alles zu jederzeit auf der Website einsehen. «Wahrscheinlich sind die Anwohnenden Im Strähler aber etwas sensibler als andere», mutmasst er. Man sei mit der Bauleitung in Kontakt, dass sauber gearbeitet werde. Es müsse aber gearbeitet werden. Man könne nicht ständig die Strasse putzen, aber am Ende des Tages werde dies sicher getan. Er sei überzeugt, dass die Normen eingehalten würden. 

Doch wo können betroffene Quartierbewohnerinnen und -bewohner Reklamationen betreffend einer Baustelle überhaupt anbringen? «Wenn das Gespräch mit der Bauherrschaft und dem Bauunternehmen keine Einigkeit bringt oder dieses gar nicht erst gesucht wird, kann man sich an den Kreischef wenden», teilt die Stadtpolizei Zürich mit. Dieser kläre dann den Sachverhalt ab. Bei jeder Baustelle seien zahlreiche Stellen involviert, weshalb der Weg über den Kreischef der Stadtpolizei am einfachsten sei. Am besten mache man noch Fotos, um die Situation besser darlegen zu können.

Pia Meier / Goldküste24