Skifahren im Winter 2023 ist ein zweifelhaftes Vergnügen. Mehr Grün als Weiss, Temperaturen wie im Frühsommer und Stossverkehr auf den wenigen geöffneten Pisten.
In Vella GR präsentieren sich die Abfahrten immerhin in erstaunlich gutem Zustand. Zumindest am Morgen – solange die Sonne das Kunstschneeband noch nicht in eine matschige Brühe verwandelt hat – kann man sich fast ein bisschen fühlen wie Marco Odermatt und Wendy Holdener.
Am Wochenende wurden die Skifahrer Zeugen eines seltenen Spektakels. Plötzlich breiteten sich dicke Rauchschwaden an der Talabfahrt ins Val Lumnezia (Tal des Lichts) aus. Feuerwehrsirenen hallten von der Hauptstrasse in die vermeintlich idyllische Berglandschaft, zwei Grosseinsatzwagen der lokalen Brandbekämpfung rasten heran. Tapfere Feuerwehrleute stürzten sich in die heisse Arbeit.
Sie verrichteten unter den Augen der erstaunten Skifahrer vorzüglichen Dienst. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Flammen erstickt – und die Menschen in Sicherheit. Die ersten Erklärungen weisen auf einen technischen Defekt am Fahrzeug hin.
Aber wie kommt ein PKW mitten auf die Skipiste? Die Antwort liegt in den speziellen meteorologischen Bedingungen dieser Tage. Das Fahrzeug stand auf einer Strasse, die im Normalfall tief eingeschneit und für Autos unpassierbar ist. Und die Moral der Geschichte? Skifahren ist im Winter 2023 eine heisse und brandgefährliche Angelegenheit.
