Seit Tagen hat sich der Grossanlass angekündigt. Helikopter überfliegen das Linthgebiet fast im Minutentakt. Auch Konvois mit schwarzen Limousinen fahren auffällig häufig über die Autobahn. Untrügliche Zeichen: Es ist wieder die Zeit des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Die ganz Grossen der Politik sind nicht dabei, als einziger Staatschef der G7 wird der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz teilnehmen – neben anderen gewichtigen Personen aus Politik und Wirtschaft. Auch der Bundesrat wird vor Ort sein.
Anzahl und Einsatz geheim
Das Sicherheitsaufgebot ist entsprechend gross, sodass auch wieder Schwyzer Polizisten in Graubünden unterstützend zum Einsatz kommen. Wie viele und wofür genau, das bleibt «aus polizeitaktischen Gründen geheim », wie Florian Grossmann auf Anfrage sagte. «Der Einsatz erfolgt im Rahmen des Zentralschweizer Kontingents. » Die Schwyzer Polizei sei schon seit einigen Tagen mit Einsatzkräften fürs WEF engagiert und werde bis Ende Woche, bis zum Ende der Sicherheitsmassnahmen in Davos im Einsatz stehen – «für Personenschutz und Gebäudeschutz und alles was rund ums WEF nötig ist». Im Gegensatz zum St. Galler Korps besteht für die Schwyzer während des WEFs keine Ferienund Kompensationssperre. Gemäss Grossmann wisse man frühzeitig und sehr genau, wie viele Ressourcen man stellen müsse und könne das so in der Personalplanung berücksichtigen.
Bereits vor Weihnachten hatten Armeeangehörige die Arbeiten zugunsten des Kantons Graubünden und der Sicherheit für das WEF-Jahrestreffen 2023 aufgenommen. Maximal sind 5000 Armeeangehörige im Einsatz, was vom Bundesparlament so festgelegt worden ist. Ein Teil der Einsatzkräfte kommt direkt in der Landschaft Davos zum Einsatz. Ein anderer Teil schützt zusätzlich Infrastruktureinrichtungen und erbringt Leistungen in den Aufgabenbereichen Luftwaffe, Logistik sowie Führungsunterstützung, wie es seitens des Bundes heisst.
Auch Schwyzer Wirtschaftsbosse?
Mehr als 2700 Personen aus 130 Ländern reisen ans diesjährige WEF. Darunter 52 Staats- oder Regierungschefs, so viele wie noch nie. Angemeldet ha-ben sich 600 Firmenchefs. Ob auch Schwyzer den Weg nach Davos antre-ten, bleibt offen. Beim Schwyzer Amt für Wirtschaft hiess es auf Anfrage, dass es gut möglich sei, dass hiesige Wirtschaftsleute in Davos seien, aber offiziell wisse man von niemandem. Für die Schwyzer Wirtschaft und Politik sei das WEF kein geeigneter Ort fürs Netzwerken. Viel wichtiger sei das Swiss Economic Forum, das in diesem Jahr am 8./9. Juni wieder in Interlaken über die Bühne gehen wird