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Schweiz
17.01.2023

St.Gallen hat ein neues Museum

Thoma Scheitlin, Präsident des Stifungsrates und Museumsleiterin Dr. Monika Jagfeld Bild: Miryam Koc
Aus dem «Museum im Lagerhaus» wird neu das «Open Art Museum». Damit soll das Museum nicht nur in der Schweiz, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus, an Bekanntheit gewinnen.

Auch ein Museum muss sich aktuellen Herausforderungen stellen, um sich weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu bleiben. Die Corona-Krise wurde zur Kulturkrise. Das Museum im Lagerhaus, zusammen mit seiner Trägerschaft, der Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, haben die Situation genutzt, um sich einem vertieften Prozess der Reflexion und Identitätsschärfung zu widmen, wie es am Montag vor den Medien heisst.

Das neue Jahr 2023 startet mit einer neuen Corporate Identity mit einem neuen Museumsnamen, einem neuen Erscheinungsbild mit einer neuen Website und mit neuen Wegen der Musemsentwicklung. Dabei soll hervorgehoben werden, wofür das Museum steht: Für eine Öffnung der Kunstgrenzen mit dem Schwerpunkt auf Outsider Art, Art Brut und Naive Kunst. Für ein offenes Kunstverständnis jenseits etablierter Kunstkategorien und für offene Dialoge.

Alter Name war irreführend

Für Kunst aus verschiedenen Entstehungskontexten, ohne kulturelle oder soziale Grenzen, aber mit der Sichtbarkeit des jeweils Eigenen in der Kunst. Für ein Arbeiten mit Kunstschaffenden, ungeachtet ihrer Identität und Lebensform und unge-achtet einer Beeinträchtigung. Für Diversität in der Kunst und im Kunstbetrieb.

Diese Offenheit soll schon im neuen Museumsnamen sichtbar sein: Open Art museum – visualisiert im Motiv des Fensters, das Öffnung in jede Richtung inside–outside, Transparenz, Durchlässigkeit und Grenzüberschreitung symbolisiert. Mit der neuen Corporate Identity schreibt die 35-jährige Erfolgsgeschichte des Museums ein neues Kapitel. Der neue Name als Programm löst neue Impulse aus. Neue Wege der Museumsentwicklung werden beschritten mit einer digitalen Transformation und Öffnung.

Der alte Name war erklärungsbedürftig, wie Museumsleiterin Dr. Monika Jagfeld sagt. «Unter Kunsthalle im Lagerhaus konnten sich viele nichts vorstellen. Einige dachten, dass hier alte Gegenstände vom Lagerhaus ausgestellt werden.» Das soll sich nun ändern. «Open art versteht jeder», sagt Präsident des Stiftungsrates Thomas Scheitlin.

Diversität im Fokus

In den kommenden Jahren wird sich das Open Art Museum einem strukturellen in Diversitätsprozess unterziehen (unterstützt von Pro Helvetia, Tandem Diversität, Start 2023). Damit soll die kulturelle Teilhabe in unterschiedlichen Bereichen gefördert werden. Es sollen neue Formate offener Ausstellungen und offener Publikationen ausprobiert und offenen Prozessen in Experementierfeldern Raum gegeben werden.

Geplant ist weiter ein Symposium, die Ziele des open art museums im Rahmen heutiger Herausforderungen an Museen öffentlich zu diskutieren. So hält das Jahr 2023 viele spannende Momente bereit, darunter folgende Ausstellungen: Outsider Art unter dem Halbmond mit der Dialogausstellung Peter Wirz: Kontinent Wirziana (beide Vernissage: 29. März), die Bestie des Krieges – Naive Kunst aus der Ukraine und, ange-lehnt an das Konzept der documenta 15, lumbung brut – Kunstateliers als Kollektiv (beide September). Zudem ist das open art museum Gastgeber der internationalen Tagung der European Outsider Art Association mit dem Titel Outsider Art and Tradition (11.–14. Mai). Erwartet werden Gäste aus ganz Europa, die zu diesem Anlass erstmals nach St.Gallen reisen.

openartmuseum.ch

 

St.Gallen24 / Goldküste24