Die Spirale wird in vielen Kulturen, Religionen und Lehren seit Jahrtausenden verehrt. Sie gilt als Symbol für geistige Entwicklung und Meditation. Ein- und Ausatmen, Tod und Auferstehung, ewiges Leben, Neubeginn und Neugeburt. Die Spiralform findet man überall inder Natur und im ganzen Universum, von Muscheln, Schnecken über Windhosen, Tornados bis hin zu Sternennebeln und Galaxien.
Adventsspirale statt Adventskranz?

Das Licht kam auf die Welt
Die Adventsspirale, oder auch Lichtspirale, kommt höchstwahrscheinlich aus dem keltischen Brauch, mit der die Wintersonnenwende damals gefeiert wurde. Durch ein spezielles Ritual wurde das Licht verehrt, das wieder geboren wird und nach der längsten Nacht des Jahres wieder zu wachsen beginnt.
Im Advent symbolisiert das Zentrum der Spirale die Geburt Christi, der das Licht auf die Welt brachte. Eine Geburt bedeutet immer einen Neuanfang. So kann man bei der Wintersonnenwende alles Alte hinter sich lassen und neu beginnen.

Aus dem Wald geholt
Manchmal wird die Spirale aus Naturmaterialien gebaut, unter anderem verwendet man Moos, Tannengrün, aber auch Eicheln, Tannzapfen, alles, was der Wald durchs Jahr schenkt.
In der Mitte der Spirale steht eine Kerze. Das Licht wird in der Spiralmitte bei der grossen Kerze geholt, meist mit einem sogenannten Apfellicht, und wieder hinausgetragen. Die Spirale wird so von innen nach aussen erhellt.

Gemeinsam Zeit verbringen
In den Rudolf-Steiner-Schulen ist eine Licht- oder Adventsspirale schon seit vielen Jahren ein beliebtes Spielritual, denn damit wird der Schwerpuntk nicht auf materielle Dinge gelegt, sondern auf die gemeinsame Zeit, die man miteinander verbringt, das Lernen und die Dankbarkeit.
Es gibt die Variante, wo an jedem Tag vom ersten Advent bis zu Weihnachten eine der 25 Kerzen angezündet wird. Während die Kerzen brennen, werden Adventslieder gesungen und Weihnachtsgeschichten erzählt und vorgelesen. Jeder Tag wird somit ein bisschen ein besinnlicher Tag.

Schlichte Variante
Die schlichte Spirale kann wahlweise aus Holz, Salzteig oder Ton hergestellt werden. Die 24 Mulden werden dann im Advent nach und nach mit Kerzen, Murmeln, Nüssen, Glas- oder Edelsteinen gefüllt.
Der erste Advent wird am 28. November 2021 gefeiert.