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27.11.2025

Buchparty rockte das Mascotte

Ein denkwürdiger Abend mit spannenden Geschichten: die Buchparty des Helvetia Verlags im Zürcher Club Mascotte. Bild: Markus Arnitz
Im legendären Club präsentierte der Helvetia Verlag Thomas Rengglis Dorf-Thriller «Tod im Sponstürli», Arthur Rutishausers Migros-Abrechnung und Fredy Burgers Breaking-news.

Es klingt wie aus einem Jeremias-Gotthelf-Roman, passierte aber erst im Februar 2024: Im idyllischen Maur am Greifensee endet ein Erbschaftsstreit tödlich. Ein angesehener Bauer liegt tot vor seinem Hof «Sponstürli». Was folgt, ist ein Lehrstück über die Zerbrechlichkeit scheinbar intakter Dorfgemeinschaften. 

Das Schweizer Dorf verliert seine Unschuld

Prominente Stimmen wie Roger Schawinski, Ilona Scherer, Rolf Bollmann, Bruno Hug und Ludwig A. Minelli analysieren im Buch «Tod im Sponstürli», warum die freie Berichterstattung zur existenziellen Bedrohung für die Dorfhonoratioren wurde. Der Strafprozess im September 2025 zeigte das ganze Ausmass: Ein Dorf in Schockstarre, eine Gemeinde, die sich selbst zerstört hat. Renggli liefert nicht nur einen packenden True-Crime-Thriller, sondern eine erschreckend aktuelle Studie darüber, wie schnell in der «heilen Schweiz» das Chaos ausbrechen kann.

  • Lukas Heim, Inhaber & Verleger des Helvetia Verlags präsentierte spannende Bücher und Gäste. Bild: Markus Arnitz
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  • Fredy Burger lud zur Buchparty in seinen legendären Club Mascotte am Bellevue in Zürich. Bild: Markus Arnitz
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  • «Tod im Sponstürli» von Autor Thomas Renggli. Bild: Markus Arnitz
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  • Thomas Renggli, Autor zahlreicher prominenter Bücher. Bild: Markus Arnitz
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  • Thomas Renggli und Michèle Binswanger. Bild: Markus Arnitz
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  • Michèle Binswanger: geriet als Journalistin und Autorin in Schwierigkeiten, weil sie Unbequemes thematisierte. Bild: Markus Arnitz
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  • Thomas Renggli und Michèle Binswanger im Gespräch auf dem podium über die Herausforderungen journalistischer Arbeit. Bild: Markus Arnitz
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  • Thomas Renggli signiert sein Buch «Tod im Sponstürli». Bild: Markus Arnitz
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Migros am Abgrund – die letzte Ikone wankt

Parallel erschien Arthur Rutishausers «Migros am Abgrund». Gerade recht zum 100. Geburtstag der Genossenschaft 2025 zückt der Finanzjournalist das Skalpell. 1500 Entlassungen, Milliardenverluste in Deutschland, überteuerte Zukäufe. Rutishauser nennt Namen und Summen. 

Die Schuld liegt für ihn klar bei den Managern der letzten dreissig Jahre, die vom Grössenwahn besessen waren und das Geld der 2,3 Millionen Genossenschafter verbrannt haben. «Duttis» Erfolgsrezept – transparente Nettopreise – wurde verraten. Nach Swissair und Credit Suisse droht der nächste nationale Identitätsverlust. Rutishausers Prognose ist düster: Ohne sofortigen Kurswechsel gibt es die Migros in zehn Jahren nicht mehr.

  • Arthur Rutishauser, Chefredaktor der Tamedia Redaktion in der Deutschschweiz und Chefredaktor der Sonntagszeitung. schrieb ein Buch über den möglichen Niedergang der Migros. Bild: Markus Arnitz
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  • Unternehmerin und SP-Nationalrätin Jaqueline Badran und der Wirtschaftsjournalist Lukas Hässig in der Diskussion zur Migros, Genossenschaften und den Problemen von Wirtschaft und Medien. Bild: Markus Arnitz
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  • Das Buch von Arthur Rutishauser aus dem Helvetia Verlag. Bild: Markus Arnitz
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  • Jacqueline Badran, kommt wie gewohnt rasch zur Sache und spricht Klartext. Bild: Markus Arnitz
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  • Der ehemalige Preisüberwacher Rudolf Strahm in der Diskussion um die Probleme der Migros und dem aktuellen Einkaufsverhalten der Bevölkerung. Bild: Markus Arnitz
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  • Wirtschaftsjournalist Lukas Hässig betreibt den erfolgreichen Blog «Inside Paradeplatz» Bild: Markus Arnitz
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  • Buchparty des Helvetia Verlags im Zürcher Club Mascotte. Bild: Markus Arnitz
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Podiumshitze im Mascotte

Der Helvetia Verlag von Lukas Heim hatte in den legendären Club Mascotte geladen,  und Zürichs Prominenz folgte zahlreich. Auf der Bühne diskutierten Renggli und Rutishauser mit Michèle Binswanger, SP-Nationalrätin Jacqueline Badran und Finanzfuchs Lukas Hässig. Themen: Pressefreiheit im Dorf und Manager-Verantwortung im Milliardenkonzern. Der Rapperswiler Verleger Bruno Hug warnte schonungslos vor dem Niedergang lokaler Medien. Selten wurde so offen und hart gestritten – das Publikum folgte gebannt der Diskussion.

Freddy Burger mit froher Botschaft

Der Schluss der lebendigen Veranstaltung war noch dem Grandseigneur der Showbranche und Mascotte-Besitzer Freddy Burger gewidmet; denn auch er, richtig, hat ein Buch über sein Leben veröffentlicht. Burger hat lange Zeit in Maur gelebt - und auch er kennt die dortigen Verhältnisse bestens und durfte dem neugierigen Publikum noch verkünden, dass seinem Mascotte unter neuem Namen «Palais Mascotte» im Januar wieder Leben eingehaucht wird.

  • Rudolf Strahm, ehemaliger Preisüberwacher. Bild: Markus Arnitz
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  • Verleger Bruno Hug folgte der Aufforderung der Exponenten auf dem Podium und sprach Klartext zur Situation der lokalen Medien. Bild: Markus Arnitz
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  • Verleger Bruno Hug warnt vor dem Sterben der Lokalmedien. Bild: Markus Arnitz
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  • Fredy Burger. Bild: Markus Arnitz
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  • Fredy Burger hat sein Leben in seiner Autobiographie «Liebe, Lust und Leidenschaft» zusammengefasst. Bild: Markus Arnitz
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  • Autobiographie von Fredy Burger. Bild: Markus Arnitz
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  • Als Gast dabei: Flavia Schlittler (Mitte), Royal- und People-Expertin, mit Freunden. Bild: Markus Arnitz
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  • Verleger Lukas Heim mit Fredy Burger. Bild: Markus Arnitz
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  • Die Bücher waren begehrt. Bild: Markus Arnitz
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  • v.l. Lukas Hässig, (Inside Paradeplatz); Bruno Hug (Portal24). Bild: Markus Arnitz
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  • Gäste an der Buchparty im Club Mascotte. Bild: Markus Arnitz
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  • v.l. Arthur Rutihauser; Rudolf Strahm; Lukas Heim. Bild: Markus Arnitz
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  • v.l. Helvetia Verleger Lukas Heim; Buchparty-Gast Bild: Markus Arnitz
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  • v.l. Rudolf Strahm; Fredy Burger; Arthur Rutishauser; Jacqueline Badran; Lukas Heim. Bild: Markus Arnitz
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Die Buchparty wurde zum erinnerungswürdigen Abend. Drei Bücher, drei Schweizer Schicksale und Autoren, die einmal mehr bewiesen, dass der Alltag die spannendsten Geschichten des Landes schreibt.

Markus Arnitz
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