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19.11.2025

Rimoldi wegen «Nazi»-Beschimpfung verurteilt

Erneut verurteilt: Mass-Voll-Chef Nicolas Rimoldi. Bild: PD
Nicolas Rimoldi ist erneut vor Gericht schuldig gesprochen worden. Das Bezirksgericht Zürich verurteilte den Präsidenten der Mass-Voll-Bewegung wegen Beschimpfung.

Grund für die Verurteilung ist, dass Rimoldi Transportpolizisten als «Nazis» und «Faschisten» bezeichnet haben soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Auseinandersetzung geht zurück auf Januar 2022: Rimoldi weigerte sich im Zug, eine Maske zu tragen. Laut Gericht verhielt er sich «renitent», was auch Videoaufnahmen belegten. Vier Transportpolizisten und Securitas-Mitarbeitende führten ihn daraufhin in Handschellen aus dem Zug und auf den Polizeiposten.

Ausfällig gegen Beamte 

Während dieser Aktion soll der 30-Jährige die Beamten mehrfach als «Nazis» und «Faschisten» beschimpft haben. Rimoldi bestritt dies vor Gericht und sagte, er habe sich über die viel zu engen Handschellen geärgert – «aber das sicher nicht» gesagt.

Bedingte Geldstrafe

Das Bezirksgericht verhängte eine bedingte Geldstrafe von 15 Tagessätzen à 70 Franken. Damit folgte es inhaltlich dem Antrag der Staatsanwaltschaft, fiel jedoch etwas milder aus: Das Delikt liege «eine Weile zurück» und sei im Affekt passiert, so der Richter.

Klar hielt das Gericht zugleich fest: Um Polizeigewalt handle es sich nicht. Einen Freispruch, wie ihn Rimoldis Anwalt forderte, lehnte das Gericht ab. Ein Polizist müsse sich nicht beschimpfen lassen.

Weitere Fälle hängig

Der Fall reiht sich in eine Serie laufender Verfahren ein. Erst Ende September bekam Rimoldi in Zürich bereits eine bedingte Geldstrafe – ebenfalls wegen Nazi-Vergleichen. Damals hatte er den früheren Juso-Präsidenten Nicola Siegrist auf X diffamiert.

Und in Bern droht ihm der nächste Prozess: Rimoldi soll Jungsozialisten im Vorfeld einer Demo mit der «Notaufnahme» gedroht haben.

Vom FDP-Talent zum Aussenseiter

Rimoldi war einst stellvertretender Präsident der Jungfreisinnigen Luzern und galt als Hoffnungsträger der FDP. Während der Pandemie brach er mit der Partei und wurde zum Gesicht der Corona-Massnahmengegner. Sein Versuch, 2023 ins Präsidium der FDP Schweiz zurückzukehren, scheiterte: Die Partei lehnte sein Beitrittsgesuch ab.

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