Im Bundesasylzentrum in Embrach ist ein Fall der hochansteckenden Krankheit Diphtherie bestätigt worden. Wie der Tages-Anzeiger berichtet, wurde eine Person mit Symptomen hospitalisiert, fünf weitere stehen unter Quarantäne. Bei der betroffenen Person aus Somalia wurde die Diagnose inzwischen bestätigt.
Gemäss der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich laufen derzeit umfangreiche Schutzmassnahmen. Sämtliche Kontaktpersonen erhalten eine Antibiotikaprophylaxe, Personen mit Symptomen werden getestet und isoliert. Zudem wird allen ungeimpften Kontaktpersonen eine Diphtherie-Impfung angeboten – ebenso jenen, deren letzte Impfung mehr als fünf Jahre zurückliegt.
Wie der Tages-Anzeiger weiter schreibt, sei die betroffene Person stabil. Das Bundesasylzentrum in Embrach steht unter Beobachtung, bis die Laboranalysen aller Verdachtsfälle abgeschlossen sind.
Diphtherie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht und kann bei fehlender Behandlung lebensgefährlich verlaufen. Die Infektion wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion übertragen und führt zu Belägen im Rachenraum, welche die Atmung behindern können. Zudem kann das von den Bakterien produzierte Toxin den Herzmuskel und das Nervensystem angreifen.
Die Krankheit gilt in der Schweiz seit Jahrzehnten als ausgerottet – dank flächendeckender Impfung. In den letzten Jahren wurden jedoch vereinzelt Fälle eingeschleppter Diphtherie bei Migranten gemeldet, meist in Form der weniger gefährlichen Hautdiphtherie. Die Zürcher Gesundheitsdirektion betont, dass derzeit keine Gefahr für die breite Bevölkerung bestehe.