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30.10.2025
30.10.2025 08:13 Uhr

Kampf gegen SUV's in der Stadt

Die linken Parteien im Zürcher Stadtparlament fordern Massnahmen gegen breite Autos. Möglich wären etwa engere Spuren oder mehr Bussen für schlecht parkierte Autos. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY
Das Stadtzürcher Parlament hat sich am Mittwoch gegen grosse Autos ausgesprochen. Es überwies einen Vorstoss mit 60 zu 59 Stimmen.

 Der Stadtrat muss nun prüfen, wie der Entwicklung zu immer breiteren Autos Einhalt geboten werden kann.

AL und SP auf der Überholspur

Einen ganzen Strauss an Vorschlägen präsentierten AL und SP am Mittwoch. So könnten Personen mit einer Busse belegt werden, deren zu grosse Autos auf Privatparkplätzen in den öffentlichen Raum ragen, oder die Polizei solle generell weniger kulant sein bei schlecht parkierten Autos.

Strassenverengung

Die Parteien könnten sich auch vorstellen, dass bei Strassen mit mehreren Spuren die linke verengt wird, um nur noch kleineren Fahrzeugen genug Platz zu bieten. Eine Kampagne zur Sensibilisierung beim Überholen von Velos wäre ein weiterer Vorschlag.

Autos als Sicherheitsrisiko

AL und SP hielten das Postulat für nötig, weil die Autoindustrie immer breitere Autos baue und bewerbe, wie Michael Schmid (AL) sagte. Das verenge die Strassen und gefährde die Sicherheit im Verkehr.

Die Polizei solle zudem auch ausserhalb der Büroöffnungszeiten kontrollieren. Ziel der Vorschläge sei es nicht, mehr Bussen einzutreiben. «Die Stadt soll proaktiv über die neuen Regeln informieren», hielt Schmid fest.

«Autohasser» oder mehr Sicherheit?

Der Vorstoss löste eine grosse Debatte aus. Martina Zürcher (FDP) forderte, dass auch andere Verstösse konsequent verfolgt werden sollten, etwa Sprayereien oder die Teilnahme an illegalen Demonstrationen.

SVP bremst

Derek Richter (SVP) meinte, Schmid solle doch selber Autos bauen, wenn er schmalere wolle. Sein Parteikollege Johann Widmer sprach von «Autohasserinnen» und «Autohassern».

Schädlicher Reifenabrieb?

Reis Luzhnica (SP) betonte die Sicherheitsfragen. Fussgänger, Menschen mit Behinderungen und Velofahrerinnen seien besonders gefährdet. Grössere Autos sorgten zudem für grösseren, umweltschädlichen Reifenabrieb, sagte Simon Kälin-Werth (Grüne).

Stadträtin Karin Rykart (Grüne) stellte sich gegen das «grundsätzlich berechtigte» Postulat. Die Polizei kontrolliere ausreichend. «Wir tun bereits, was wir dürfen», sagte sie.

Keystone-SDA