Basler und Zürcher bewegen sich nicht immer auf der gleichen Gefühlslage. Bezüglich der Ereignisse des vergangenen Wochenendes hatten aber beide die selben Emotionen: Sie wollten vergessen und verdrängen: der FCZ die 2:3-Niederlage gegen YB, der FCB die 1:5-Abfuhr in Lausanne.
Shaqiris Zauberpass
So war am Mittwoch im St. Jakob-Park eine erste zentrale Frage: Wer rappelt sich schneller wieder auf? Die Antwort war schnell gegeben: Der Meister aus Basel liess keine Zweifel aufkommen, wer der Chef auf dem Platz war. Er trat mit mehr Schwung, Tempo und Überzeugung auf.
Und er hatte Xherdan Shaqiri in seinen Reihen. In der 13. Minute hebelte der Offensivkünstler mit einem einzigen Fusszucken die ganze FCZ-Defensive aus. Traoré bedankte sich: 1:0.
In der Folge zeigte sich, wo die grösste Schwäche der Zürcher Mannschaft liegt – in der Defensive. Nicht nur fehlen Zusammenhang und Abgeklärtheit. In Basel leistete sich der FCZ Aussetzer, die eigentlich vorzeitig mit weiteren Gegentreffern hätten bestraft werden müssen.
Katastrophale Rückpässe
In der 22. Minute stürmte Shaqiri nach einem katastrophalen Tsawa-Rückpass alleine auf FCZ-Goalie Brecher los – doch brachte den Ball nicht ins Tor. Und in der 38. Minute leistete sich Palacio auf Zürcher Seite einen ähnlichen Schnitzer. Aber auch Ajeti konnte nicht profitieren.
So blieb das Spiel zumindest resultatmässig offen. Und weil die Gäste immerhin kämpferisch gute Ansätze gezeigt hatten, durfte Dennis Hediger in seinem zweiten Spiel als Interimscoach noch von einem Erfolgserlebnis träumen.
Salah mit der Entscheidung
Doch wer in der zweiten Halbzeit mit einem beherzten Auftritt der Zürcher gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Es waren im Gegenteil die Basler, die wieder resolut das Kommando übernahmen: drei Eckbälle in den ersten vier Minuten - und in der 50. Minute das 2:0. Ibrahim Salah verwertete eine Flanke Shaqiris.
Zuber an den Pfosten
Es war die Entscheidung. Zwar besass der FCZ in der 78. Minute bei einem Zuber-Pfostenschuss die Chance zum Anschlusstreffer, aber alles in allem waren die Basler dem dritten Tor näher als die Zürcher dem 1:2.
Auf dem 9. Rang
Und so musste das Hediger-Team mit der vierten Niederlage in Serie die Heimreise antreten. Damit rutscht der selbsternannte Spitzenklub auf Platz 9 ab. Und am Samstag gastieren die unberechenbaren Lausanner auf dem Letzigrund.
Es wäre höchste Zeit für den FCZ, um wieder einmal ein positives Zeichen zu setzen. Ob dies aber mit dieser Mannschaft möglich ist, bleibt eine offene Frage.