Die Lage auf dem Wohnungsmarkt belastet Sozialhilfebeziehende zunehmend. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Städteinitiative Sozialpolitik, die am Dienstag zusammen mit dem Jahresbericht veröffentlicht wurde. Zwar bleibt die Zahl der Sozialhilfebeziehenden in den grösseren Schweizer Städten stabil, doch immer mehr Menschen fürchten, ihre Wohnung zu verlieren.
Kaum Leerwohnungen
Gemäss der Studie blieb die Sozialhilfequote in 14 untersuchten Städten im Jahr 2024 weitgehend stabil. Sie liegt im Durchschnitt bei 2,7 bis 2,8 Prozent. Dennoch verschärft sich die Situation, denn in mehreren Regionen liegt die Leerwohnungsziffer unter 1 Prozent. Das bedeutet, dass kaum bezahlbare Wohnungen verfügbar sind.
Ohne feste Wohnung
In 16 von 20 Städten ist die Zahl der Menschen, die ihre Wohnung zu verlieren drohen, in den letzten fünf Jahren gestiegen. Besonders betroffen sind Sozialhilfebeziehende und Haushalte mit tiefem Einkommen.
Zudem nimmt die Zahl der Menschen zu, die in prekären Wohnsituationen leben. Neun Städte verzeichnen bereits eine Zunahme der Obdachlosigkeit.
Städte reagieren
Um gegenzusteuern, haben viele Städte bereits Massnahmen ergriffen. Sie passen die Obergrenzen für Mietkosten an, gewähren gezielte finanzielle Unterstützung und mieten selbst Wohnungen, um sie weiterzuvermitteln. In manchen Fällen werden auch Notunterkünfte zur Verfügung gestellt, um den drohenden Wohnungsverlust zu verhindern.
(Quelle: Keystone-SDA)