Der Gemeinderat Zollikon hat das Budget 2026 verabschiedet. Es sieht umfangreiche Investitionen und einen Aufwandüberschuss von 5,8 Millionen Franken vor. Trotz dieser Zahlen soll der Steuerfuss unverändert bei 76 Prozent bleiben. Möglich ist das dank des komfortablen Nettovermögens von rund 108 Millionen Franken, das über Jahre hinweg aufgebaut wurde.
49,9 Mio für Projekte
Insgesamt sind 49,9 Millionen Franken für Investitionen ins Verwaltungsvermögen eingeplant. Der Fokus liegt auf Infrastruktur- und Bauprojekten, die die Gemeinde langfristig stärken sollen. Zu den grössten Vorhaben gehören die Sanierung des Schwimmbads Fohrbach und der Bau des Provisoriums Betreuungshaus Rüterwis. Daneben werden auch zahlreiche kleinere Projekte realisiert.
Mehr Abschreibungen
Die Investitionen schlagen sich in den kommenden Jahren in höheren Abschreibungen nieder. Allein durch die Wiedereröffnung des Schwimmbads Fohrbach steigen diese um 3,2 Millionen Franken.
Auch der Betrieb des Schwimmbads verursacht zusätzliche Personal- und Sachkosten. Im Bereich Informatik rechnet die Gemeinde mit 1,5 Millionen Franken Mehrkosten für Digitalisierung und Lizenzgebühren.
Zudem ist ein Beitrag von 750 000 Franken an den Erhalt des Restaurants Trichtenhausermühle vorgesehen. Das ist ein von der Gemeindeversammlung beschlossener Betrag zur Unterstützung des beliebten Lokals.
Finanzausgleich entlastet
Positiv wirkt sich der kantonale Finanzausgleich aus. Die Abgabe sinkt um 4,2 Millionen Franken. Grund dafür ist, dass die Steuerkraft in Zollikon leicht abgenommen hat, während sie im restlichen Kanton Zürich gestiegen ist. Diese Entlastung hilft, die steigenden Ausgaben teilweise zu kompensieren.
Unsicherheiten Steuereinnahmen
Die Schätzung der Steuereinnahmen bleibt unsicher. «Die geopolitische und wirtschaftliche Lage beeinflusst die Entwicklung stark», erklärt Finanzvorsteherin Sylvie Sieger.
Trotz Vorsicht wurden höhere Einnahmen durch die Aufwertung selbstgenutzter Liegenschaften und Eigenmietwerte einkalkuliert. Noch offen ist allerdings, wie die kantonale Umsetzung nach dem Bundesgerichtsurteil zur Erhöhung der Vermögenswerte erfolgen wird. Bei den Grundstücksteuern rechnet der Gemeinderat mit Mehreinnahmen von rund 2 Millionen Franken.
Nettovermögen sinkt
Trotz des Ausgabenüberschusses bleibt die Finanzlage der Gemeinde stabil. Das Nettovermögen wird sich 2026 voraussichtlich um 39 Millionen Franken reduzieren.
«Wir verfolgen weiterhin die Strategie, das hohe Nettovermögen kontrolliert abzubauen und die Zukunftsinvestitionen für Zollikon nachhaltig zu sichern», so Sieger.
Gemeindeversammlung entscheidet
Das Budget 2026 mit dem unveränderten Steuerfuss von 76 Prozent wird der Gemeindeversammlung vom 3. Dezember 2025 zur Genehmigung vorgelegt.
Damit entscheidet die Bevölkerung über die nächsten grossen Schritte in Zollikons Finanz- und Investitionspolitik.