Ab dem 1. November 2025 öffnet das Ortsmuseum Zollikon seine Türen für die Ausstellung «Was ein Plakat erzählt». Rund fünfzig farbenfrohe und kunstvoll gestaltete Plakate, entstanden zwischen 1911 und 1968, kehren damit erstmals an ihren Ursprungsort zurück.
Vom Druckvermerk zur Geschichte
Den Ausgangspunkt bildet ein unscheinbarer Schriftzug: «Druck: Paul Bender, Zollikon». Er erzählt von der Geschichte der Graphischen Kunstanstalt Paul Bender, die über Jahrzehnte die Schweizer Plakatkunst prägte. Mehrfach vom Bund als «Beste Plakate des Jahres» ausgezeichnet, gelten die Werke heute als Klassiker des Schweizer Grafikdesigns.
Internationaler Ruf
Die 1907 gegründete Kunstanstalt zog 1911 in das markante Wohn- und Geschäftshaus an der Seestrasse 69. Hier entstanden Druckerzeugnisse mit internationaler Ausstrahlung. Paul Bender spezialisierte sich auf anspruchsvolle Drucktechniken wie Lithografie, Fotochromie und Bromogravure. Das waren Verfahren, die höchste Präzision verlangten und es ermöglichten, die Entwürfe bedeutender Plakatkünstler handwerklich meisterhaft umzusetzen.
Plakate, Postkarten und mehr
Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Regula Schmid, Expertin für Schweizer Plakatgeschichte, präsentiert das Ortsmuseum eine sorgfältig kuratierte Auswahl aus den Sammlungen des Museums für Gestaltung Zürich, der Plakatsammlung Basel und der Schweizerischen Nationalbibliothek.
Neben Plakaten sind auch Ansichtskarten, Kunstreproduktionen, Fotografien, Bücher und Firmenschilder zu sehen.
Ein Zeitzeuge erinnert sich
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist ein Videointerview mit Peter Friedli, der in den 1950er-Jahren als Lithograf bei Paul Bender arbeitete. Als Zeitzeuge berichtet er eindrücklich vom Arbeitsalltag in der Kunstanstalt.
Begleitprogramm und Highlights
Zur Ausstellung erscheint ein reich illustriertes Booklet mit Beiträgen verschiedener Autoren, die die Plakate als Zeitdokumente und Erinnerungsbilder interpretieren.
Die Ausstellung wird am 1. November 2025 mit einer Vernissage von 17.00 bis 21.00 Uhr eröffnet. Begrüssung und Apéro gibt es um 18.00 Uhr. Im Rahmen des vielfältigen Begleitprogramms finden öffentliche Führungen am 13. Dezember 2025, 25. Januar, 8. März und 30. Mai 2026, jeweils von 14.00 bis 15.00 Uhr, statt.
Am 22. November 2025 lädt eine Exkursion zur Plakatsammlung im Museum für Gestaltung Zürich (13–14 Uhr, Anmeldung erforderlich) zum vertieften Blick hinter die Kulissen ein.
Wer selbst kreativ werden möchte, kann am 31. Januar 2026 in der «Offenen Plakatwerkstatt im Siebdruckverfahren» von 14.00 bis 17.00 Uhr experimentieren. Ein besonderes Erlebnis verspricht das Erzählcafé «Was erzählt Ihnen dieses Plakat?» am 22. März 2026, ebenfalls von 14.00 bis 17.00 Uhr.