Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Hombrechtikon
26.10.2025

Fasnachtsfreude mit Pauke und Herzblut

Die Froschfäger sorgen für gute Stimmung – nicht nur in Hombrechtikon. Bild: zvg
Die Guggemusig Froschfäger aus Hombrechtikon begeistert mit schrägen Tönen, viel Herzblut und echtem Teamgeist – auch abseits der Fasnacht. Seit über 40 Jahren ist Rita Moser mit dabei und heute deren Präsidentin. Im Gespräch erzählt sie, wie aus zwei Gruppen eine wurde, warum schräger Sound dazugehört und weshalb sie am Ende der Fasnacht manchmal ein Tränchen verdrückt

Die Guggemusig Froschfäger aus Hombrechtikon steht seit über einem Jahrzehnt für schrägen Sound, kreative Kostüme und viel Herzblut. Entstanden 2011 aus der Fusion der Guggemusik Hombifäger, die 1979 gegründet wurde, und der Gryffefrösch aus Greifensee, besteht der Verein heute aus Mitgliedern aus Hombrechtikon und naher Umgebung.

Klein, fein, harmonisch

Heute zählen die Froschfäger 17 Mitglieder – für Rita Moser, heutige Präsidentin und seit 40 Jahren dabei, eine ideale Grösse. «Während einer Saison verbringt man viel Zeit zusammen. Wenn Guggen zu gross werden, gibt es schnell Unstimmigkeiten. Bei uns passt es menschlich und musikalisch.» Die Altersspanne reicht von 14 bis über 60 Jahre. «Unsere Jüngste war schon mit zwei Jahren dabei. Das freut uns besonders.»

Die Instrumente reichen von Pauken, Schlagzeug, Sousaphon, Trompete und Horn bis Saxophon. «Ich habe mit Sambakugeln angefangen, dann Bongo gespielt. Irgendwann fiel an einer Probe die Pauke aus – ich bin eingesprungen und geblieben.»

Achtmal Ausnahmezustand

Hochsaison ist während der Fasnacht – mit Auftritten an acht Wochenenden quer durch die Schweiz. Da stehen jedes Jahr Städte wie Rapperswil, Frauenfeld, Wetzikon, Pfäffikon und viele mehr auf dem Tourenplan. «Am Anfang denkt man: Acht Wochenenden, mein Gott! Aber wenn’s vorbei ist, könnte man heulen. Das Zusammensein, die Auftritte – das ist einfach toll. Und wenn die Leute in Scharen am Strassenrand stehen und mitmachen, ist das das Schönste.»

Proben im Eichtal

Geprobt wird ab Mitte August, offizieller Start ist in Rapperswil, natürlich am 11.11. Das Probenlokal befindet sich im Oak Valley im Eichtal, davor probte man viele Jahre in der Zivilschutz-Kommandozentrale im Keller an der Hohlflüe.

«Wir treffen uns auch abseits der Fasnacht gerne. Wir sind einfach eine tolle Gruppe.»
Rita Moser
Rita Moser aus Hombrechtikon ist seit 40 Jahren dabei und präsidiert den Verein heute. Bild: zvg

Grosser Zusammenhalt

Aber auch ausserhalb der Fasnacht ist die Truppe aktiv: am Züri-Ma- rathon und am Ironman, an Ge- burtstagsfesten oder Hochzeiten. Organisiert wird alles von einem Tourenteam, unterstützt von den Musik-, Kostüm- und Schmink- teams. «Wir sind gut organisiert, aber auch ein lustiger Haufen», sagt Moser lachend. Die Kostüme gestalten die Mitglieder selbst.

«Wir haben ein Komitee, das die Stoffe auswählt. Aber jeder ist selbst für sein Kostüm verantwortlich. Ich helfe aber gern, wenn ich gefragt werde.» Auch die Kinder der Mitglieder sind gelegentlich mit dabei – bei kindgerechten Umzügen oder Auftritten.

Heimspiel an der Chilbi

Ein Höhepunkt und wichtigste Einnahmequelle ist die Hombi Chilbi, die seit 1988 fester Bestandteil der Vereinsarbeit ist. «Da betreiben wir ein eigenes Gastrozelt und treten natürlich auch auf. Jeder im Verein hilft mit. Das stärkt den Zusammenhalt enorm.»

Der Froschfäger-Spirit lebt auch ausserhalb der Saison, die Gruppe trifft sich auch so. «Ein gemeinsamer Trip nach Mallorca im Jahr 2024, ohne Instrumente, war ein Highlight.»

Neue Gesichter willkommen

Mosers Wunsch für die Zukunft: «Ich hoffe, dass alles so bleibt, wie es ist. Und dass vielleicht ein paar neue Leute dazukommen, zum Beispiel Bläserinnen und Bläser.» Man brauche keine Vorkenntnisse, aber wer mal Flöte gespielt hat, habe sicher einen Vorteil. Wichtig sei der Zusammenhalt. «Bei uns darf’s schräg tönen. Hauptsache, man hat Spass dabei.»

www.froschfaeger.ch

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost