Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Kanton
20.10.2025
21.10.2025 07:57 Uhr

Tempo 30 statt Flüsterbeläge

Flüsterbeläge werden kein Ersatz für Tempo 30. Der Kantonsrat hat am Montag einen entsprechenden bürgerlichen Vorstoss versenkt. (Symbolbild) Bild: Keystone/CHRISTIAN BEUTLER
Tempo 30 wird im Kanton Zürich auch künftig nicht durch vermehrten Einsatz von Flüsterbelägen ersetzt. Der Kantonsrat hat einen dahingehenden bürgerlichen Vorstoss abgelehnt.

SVP/EDU und Mitte forderten in einer Parlamentarischen Initiative eine Rechtsgrundlage, um mit einem speziellen Strassenbelag die Grenzwerte für eine gültige Baubewilligung einhalten zu können.

Angriff auf Tempo 30

Wohnbau-Projekte sollten also nicht mehr eingestampft werden, nur weil sie an lauten Strassen liegen. Für SP, Grüne und GLP war die Initiative aber «ein direkter Angriff auf die Tempo-30-Bemühungen» in den Städten.

Deutlich versenkt

Am Montag nun wurde der Vorstoss deutlich mit 161 zu 1 Stimme versenkt. Der Grund: Die Regelung wird in der Praxis bereits angewendet, denn um die Grenzwerte einzuhalten, braucht es oft beides - also eine Tempo 30 Zone und einen Flüsterbelag.

Kontraproduktiv

Eine gesetzliche Regelung, die Flüsterbeläge prioritär behandeln würde, hätte eventuell Lösungen im Einzelfall erschwert. «Es ist ein vernunftorientiertes Nein in einem emotionalen Thema», sagte Andreas Hasler (GLP, Illnau-Effretikon), der Präsident der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt, dazu.

Umstrittene Lärmgrenzwerte

Auslöser für den Vorstoss waren Gerichtsurteile, die in der Stadt Zürich in den vergangenen Jahren schon mehrere Wohnbauprojekte stoppten, weil die Lärmgrenzwerte überschritten worden wären.

In einem Fall konnte auch das Errichten einer weitgehend geschlossenen Fassade hin zur Strasse das Projekt nicht retten. Das Bundesgericht wollte keine «abweisende Strassenschlucht».

Keystone-SDA