Mit einer lautstarken Aktion hat die Zürcher Antifa kurz vor der Wohndemo auf sich aufmerksam gemacht. Sechs vermummte Personen drangen am Freitagmorgen in das Foyer des HEV-Sitzes in Zürich-Wollishofen ein, riefen «Wir künden euch», warfen einen Karton mit der Aufschrift «Kündigung» auf den Tresen und schossen Konfetti ab. Anschliessend verschwanden sie wieder.
Für HEV-Direktor ein «Überfall»
HEV-Direktor Albert Leiser verurteilte den Vorfall als «Überfall». Zwei Angestellte, darunter ein Lehrling, hätten sich heftig erschrocken. Zwar sei kein Sachschaden entstanden, doch der Aufwand zur Reinigung sei beträchtlich gewesen. Der Verband habe Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt. «Solche Einschüchterungen darf die Politik nicht dulden», sagte Leiser.
Profitmaximierung?
Die Antifa begründete die Aktion auf Instagram mit dem Vorwurf, der HEV helfe Hauseigentümerinnen, «ihre Profite zu maximieren», und setze sich für Lockerungen im Mietrecht ein. Das Komitee der Wohndemo reagierte bisher nicht auf Anfragen.
Keine Bewilligung
Die jährliche Wohndemo, die am kommenden Samstag stattfindet, zieht jeweils Tausende auf die Strassen. Sie richtet sich gegen steigende Mieten und Luxussanierungen. Für die diesjährige Demonstration wollen die Organisatorinnen keine Bewilligung einholen – als «Antwort auf ungefragte Sanierungen». In Zürich werden Ausschreitungen wie vor Wochenfrist in Bern befürchtet.