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21.09.2025

Von Valparaíso nach Rapperswil-Jona

Francisca Javiera Montecino Mack (l.) präsentierte zusammen mit Ruth Pilotto, Gründerin von IntegrArte, im Rahmen der Kulturnacht Kleider aus ihrer Kollektion Alimapu. Bild: Markus Arnitz, Linth24
Mode, Kunst und Migration auf dem Catwalk im Kunst(Zeug)Haus. Die chilenische Designerin Francisca Javiera Montecino Mack zeigte ihre Kollektion «Alimapu».

Am Samstagabend verwandelte sich das Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil-Jona in eine Bühne für Mode, Kunst und Identität. Die chilenische Designerin Francisca Javiera Montecino Mack präsentierte im Rahmen der Sammlungsausstellung «fein» ihre Kollektion «Alimapu». Gezeigt wurden elf Outfits, die andine Herkunft, Valparaísos Textilerbe und die Farben Lateinamerikas verbanden. Zehn Models aus der spanischsprachigen Community von Rapperswil-Jona führten die Stücke vor. Die Modeschau brach vor zahlreichem Publikum mit gängigen Schönheitsnormen und stellte Vielfalt und Authentizität in den Vordergrund.

Alimapu – verbranntes Land

 «Alimapu» geht zurück auf ein Wort der Mapuche-Sprache für die Bucht von Valparaíso: verbranntes, trockenes Land. Montecino griff diese historische Bezeichnung auf, um textile Erinnerungen und Landschaften in Kleidung zu übersetzen. Die Kollektion versteht sich als Ode an Geschichte, Nachhaltigkeit und Widerstand. Stoffreste aus Leinen, Baumwolle und recycelten Fasern wurden von Hand zusammengenäht. Entstanden sind textile Collagen, die Fragmente des Hafenlebens heraufbeschwören. Die gesamte Kollektion bewegt sich zwischen Kunst, Alltag und Poesie.

  • Ruth Pilotto von IntegrArte organisierte die Modeschau an der Kulturnacht Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Das Kunst(Zeug)Haus bot die Bühne: v.l. Ruth Pilotto (IntegrArte); Miriam D'Errico, Sophia Vogt, Simone Kobler, Florian Hürlimann (alle Kunst(Zeug)Haus. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Feo Feo Records begleitete die Schau mit lateinamerikanischen Rhythmen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ruth Pilotto und Florian Hürlimann moderierten die Modeschau. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ruth Pilotto und Florian Hürlimann trugen bei der Begrüssung der Gäste Designstücke von Fran Montecino. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ruth Pilotto trägt Schmuck der Künstlerin Graciela Carrion. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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IntegrArte im Kunst(Zeug)Haus

Die Präsentation war Teil eines Gemeinschaftsprojekts des Kunst(Zeug)Hauses und des durch die Kunstmediatorin Ruth Pilotto gegründeten Vereins IntegrArte, der seit 2022 spanischsprachige Migranten in Rapperswil-Jona vernetzt.

Unterstützt durch das Migros-Kulturprozent und weitere Förderstiftungen wurde eine Plattform geschaffen, die nicht nur Mode zeigte, sondern auch Teilhabe ermöglichte. Feo Feo Records begleitete die Schau mit lateinamerikanischen Rhythmen. Mode, Musik und Migration verbanden sich so zu einem mehrstimmigen Auftritt.

Schmuck mit Geschichte

Ergänzt wurde die Kollektion durch Schmuck der Künstlerin Graciela Carrion. Sie präsentierte Arbeiten aus Tagua – auch bekannt als pazifisches Elfenbein – sowie Amulette in durchbrochener Goldschmiedetechnik. Die Stücke verwiesen auf präkolumbianische Traditionen und brachten einen weiteren kulturellen Dialog in die Inszenierung.

  • Selma in einem Kleid von Fran Montecino. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Zahlreiche Besucher im Innen- und Aussenbereich verfolgten die Modeschau an der Kulturnacht. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Ein Zeichen bleibt

Die Modeschau war mehr als ein ästhetischer Moment. Sie stellte Fragen nach Nachhaltigkeit, Konsum und Identität. Montecino war persönlich anwesend. Eines ihrer Werke wird für 1 Jahr als bleibendes Zeichen für kulturellen Austausch in die Sammlung des Kunst(Zeug)Hauses aufgenommen.

  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Impressionen der Modeschau der chilenischen Künstlerin Francisca Javiera Montecino Mack im Rahmen der Kulturnacht 2025, Rapperswil-Jona. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Designerin Fran Montecino (in blau) inmitten der Models mit ihrer Kollektion. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Ruth Pilotto & IntegrArte

Ruth Pilotto, ursprünglich aus Ecuador, lebt in Rapperswil-Jona und gründete 2022 das Projekt IntegrArte.  Ihre Idee: Kunst als Brücke zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und der Schweizer Gesellschaft – nicht als Nebeneinander, sondern als lebendige Begegnung. IntegrArte organisiert Workshops, Ausstellungen, Projekte und Veranstaltungen zur Kunstvermittlung, die kulturelle Vielfalt sichtbar und erlebbar machen.

Francisca Javiera Montecino Mack

Fran Montecino aus Valparaíso verbindet in ihrem Designstudio Upcycling, traditionelle Handwerkstechniken und andine Identität. Ihre Arbeiten sind tragbare Kunstwerke, die Mode, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung vereinen. Faire Arbeitsbedingungen, ökologische Themen und kulturelle Vielfalt stehen im Zentrum ihrer Projekte, die Kunst und gesellschaftliche Kritik gleichermaßen sichtbar machen.

Markus Arnitz, Linth24