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19.09.2025
19.09.2025 07:48 Uhr

Zürich träumt vom Seetunnel

Wird der Zürichsee je von einem Tunnel unterquert? Das Projekt liegt schon lange in der Schublade. Bild: Zürich Tourismus
Der Zürcher Stadtrat plant einen weitgehend autofreien Bahnhofplatz. Nun bringen bürgerliche Politiker eine alte Idee zurück ins Spiel: einen Seetunnel unter dem Zürichsee.

Die rot-grün dominierte Stadtregierung will den motorisierten Individualverkehr bis 2050 weitgehend vom Hauptbahnhof verbannen. Rund 20 000 Fahrzeuge pro Werktag sollen auf die Autobahn oder bestehende innerstädtische Achsen wie die Hardbrücke umgeleitet werden. Doch Kritiker warnen. Besonders das stark frequentierte Seebecken zwischen Quaibrücke und Bellevue drohe überlastet zu werden.

FDP gibt Gas

Die städtische FDP fordert deshalb in einem Postulat einen Seetunnel von der A3 bei Brunau zum Zürichhorn und weiter zur Forchstrasse. Damit solle der Autobahn-Halbring geschlossen und der Verkehr am Seebecken entlastet werden. FDP-Gemeinderat Emanuel Tschannen kritisiert, die Pläne von Stadträtin Simone Brander (SP) seien «ideologisch» motiviert und nicht realistisch durchdacht.

SP bremst

Während FDP und SVP auf den Tunnel pochen, lehnt die Stadt-SP das Projekt heute klar ab. Mehr Strassen führten zu mehr Verkehr, argumentiert Parteipräsident Oliver Heimgartner. Zudem sei der Bau mit geschätzten Kosten von über 600 Millionen Franken kaum zu rechtfertigen. 

Im Richtplan verzeichnet

Obwohl der Seetunnel im kantonalen Richtplan verzeichnet ist, signalisieren sowohl die Stadt wie auch die Volkswirtschaftsdirektion wenig Bereitschaft, das Vorhaben aktiv voranzutreiben. Möglich ist vielmehr, dass das Projekt bei der nächsten Überarbeitung gestrichen wird.

 

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