Die Wohnungsnot im Kanton Zürich sorgt weiter für politische Kontroversen. Während die Grünen mit ihrer kantonalen Wohnungsinitiative eine öffentlich-rechtliche Wohnbaugesellschaft fordern, setzt die Mitte-Rechts-Mehrheit der kantonsrätlichen Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) auf einen Gegenvorschlag, der auf Deregulierung im Baubereich abzielt.
Wohnbaugesellschaft gefordert
Die Initiative der Grünen sieht die Gründung einer kantonalen Wohnbau-Anstalt vor. Diese soll Flächen im Baurecht an gemeinnützige Bauträger und Genossenschaften abgeben, um Wohnungen zu Kostenmieten bereitzustellen. Ziel sei es, Wohnen auch für Haushalte mit mittleren und tiefen Einkommen erschwinglich zu halten.
Kritik am Gegenvorschlag
Die Grünen kritisieren, dass die Kommissionsmehrheit den Vorschlag der Volkswirtschaftsdirektorin unterstützte, der vor allem auf eine Lockerung der Bauvorschriften setzt. Aus Sicht der Partei greife diese Lösung zu kurz, da sie zwar mehr Wohnungen ermögliche, aber keine Garantie für bezahlbaren Wohnraum biete.
Zwischen Bedürfnis und Rendite
Parteipräsidentin Selma L’Orange Seigo betont, dass Wohnen ein Grundbedürfnis sei und Wohnungen nicht primär Renditeobjekte für Investoren sein sollten. Ähnlich argumentiert Kantonsrätin Jasmin Pokerschnig, die in der Initiative ein Mittel sieht, um der jüngsten Mietpreisexplosion entgegenzuwirken.
Nächste Schritte
Mit der Initiative und dem Gegenvorschlag stehen den Stimmberechtigten im Kanton Zürich zwei unterschiedliche Ansätze zur Debatte. Ob es mehr staatliches Engagement oder weniger Regulierungen braucht, wird letztlich die Volksabstimmung entscheiden.