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15.09.2025
15.09.2025 12:36 Uhr

Strassenbauprojekt in Maur muss warten

Wie es mit den Verkehrsberuhigungsmassnahmen in Maur weitergeht, ist höchst fraglich. Bild: Thomas Renggli
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt in der Vorortsgemeinde Maur erhält im Zürcher Kantonsrat nur eine tiefe Priorisierung. Ob das Projekt mittelfristig realisiert wird, ist höchst fraglich.

Im Zentrum der Diskussion steht die Kreuzung Rellikon-, Fällanden- und Zürichstrasse. Der Kanton plant dort diverse Massnahmen: Tempo-30-Strecken, verlegte Bushaltestellen und neue Verkehrsinseln. Ziel ist offiziell mehr Sicherheit an den Einmündungen und eine «siedlungsverträgliche» Verkehrsführung.

Eingriff ins Ortsbild

Viele Maurmer sehen das anders. Eine Interessensgemeinschaft gegen die geplante Strassenführung kritisiert, dass die baulichen Massnahmen wenig zur Sicherheit beitragen, hohe Kosten verursachen und das Ortsbild stark verändern.

Start eigentlich bis 2027

Und nun könnte sich die Angelegenheit quasi selber lösen. Grund dafür ist nicht zuletzt die zunehmende Verschuldung des kantonalen Strassenfonds, die die Investitionsfähigkeit des Kantons einschränkt. Mit anderen Worten: Das Projekt wird vorerst aufgeschoben.

Obwohl das Vorhaben Teil des Agglomerationsprogramms der ersten Generation ist und eigentlich bis 2027 starten sollte, hat der Kantonsrat es aufgrund tiefer Priorisierung nicht in den Konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan (KEF) 2026–2029 aufgenommen. Eine Neubewertung soll frühestens mit dem KEF 2027–2030 erfolgen.

Angespannte Finanzlage

Ein wesentlicher Grund für die Verzögerung liegt in der angespannten Finanzlage des Strassenfonds. Ende 2024 wies dieser zwar einen Bestand von 1,84 Milliarden Franken aus, gleichzeitig standen ihm aber vorfinanzierte, noch nicht abgeschriebene Anlagen von 2,23 Milliarden Franken gegenüber. Damit ist der Fonds mit knapp 400 Millionen Franken verschuldet – Tendenz steigend.

70 Millionen für Gemeindestrassen

Die Belastung rührt vor allem daher, dass der Fonds seit Kurzem auch jährlich mindestens 70 Millionen Franken für den Unterhalt von Gemeindestrassen tragen muss. Laut Regierungsrat werden die künftigen Einlagen nicht ausreichen, um den wachsenden Finanzierungsbedarf zu decken. Damit verschlechtert sich nicht nur die Lage des Strassenfonds selber, sondern auch die gesamte Investitionsfähigkeit des Kantons.

Abstimmung nötig

Der Regierungsrat bezeichnet die Entwicklung als kritisch und kündigt an, zu gegebener Zeit Massnahmen. So oder so: Damit das Maurmer Projekt wieder Fahrt aufnimmt, ist eine Abstimmung im Kantonsrat nötig.

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