Die Polizei kontrollierte über 200 Personen und wies sie weg. Die Besetzer-Gruppierung führte antikapitalistische Motive als Grund für die Aktion an.
Informationen im Vorfeld
Die Ordnungskräfte hatten im Vorfeld Informationen über die mögliche unbewilligte Aktion, wie die Stadtpolizei am Abend mitteilte. Die Stadtpolizei verstärkte darum ihre Präsenz in der Innenstadt.
Aktivistinnen am Werk
Kurz vor 17 Uhr strebten den Angaben zufolge mehrere Personengruppen der Platzspitzpromenade zu. Zugleich fuhren Last- und Lieferwagen mit Gastromaterial vor. Danach versuchten die Aktivistinnen und Aktivisten die Zugänge zum Platzspitz von innen zu verbarrikadieren.
Mit Flaschen beworfen
Die Polizei verschaffte sich Zugang zum Areal, wo sie mit Flaschen und Steinen beworfen wurde. Die Einsatzkräfte setzen den Wasserwerfer und Gummischrot, um die Masse zurückzudrängen. Ein Teil der Besetzer floh über die Limmat oder andre Zugänge.
Unterstützung von der Kapo
Die übrigen setzte die Polizei fest. Kurz nach 18 Uhr begann sie mit Personenkontrollen. Insgesamt überprüfte sie 233 Personen und wies sie weg. Um 21.50 Uhr war die Aktion beendet, wie die Polizei schrieb. Über Verletzte oder Sachbeschädigungen lagen zu diesem Zeitpunkt keine Angaben vor. Die Stadtpolizei erhielt Unterstützung von der Kantonspolizei.
Absurdes Motiv
Die Aktivisten begründeten die versuchte Besetzung damit, dass der Platzspitz seit den 1990-er Jahren für ein System stehe, das «Menschen aussortiert, verdrängt und kriminalisiert». Hier werde sichtbar, wie kapitalistische Mechanismen Menschen in Armut, Not und Abhängigkeit treiben würden, teilten sie in einem Communiqué mit.
ÖV-Verspätungen
Die Verkehrsbetriebe Zürich meldeten am Abend Verspätungen, Ausfälle und Umleitungen. Sie riefen dazu auf, Innenstadt und Hauptbahnhof zu umfahren. Passagiere mit Ziel Hauptbahnhof sollten die S-Bahn benutzen.
Dunkle Vergangenheit
Der Platzspitz war in den 1980er- und 1990er-Jahren Sammelpunkt einer offenen Drogenszene und sorgte als "Needle Park" weltweit für Schlagzeilen. Heute ist das Areal beim Hauptbahnhof ein Park.