Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Region
11.09.2025

Tötungsdelikt in Forch: Täter schizophren

Die Forensiker sicherten an jenem traurigen Tag die Spuren. Bild: tre
Ein Streit zwischen zwei Brüdern eskalierte am 29. Juli 2024 in Forch. Am Ende blieb ein Mann tot zurück – und der andere psychisch schwer krank – und damit schuldunfähig.

An der Aeschstrasse im Maurmer Ortsteil Forch spielte sich im Sommer vor einem Jahr ein Drama ab, das fassungslos macht. Zwei Brüder, beide vom Schicksal schwer gezeichnet, lebten zusammen – und zerbrachen an ihrer Krankheit und an der Last des Alltags.

Opfer und Täter psychisch krank

Der ältere Bruder, Thomas R.* (51), litt seit Jahren an einer paranoiden Schizophrenie. Eine Krankheit, die er lange mit Medikamenten unter Kontrolle hielt. Doch irgendwann hörte er auf, seine Medikamente zu nehmen. Auch sein jüngerer Bruder war psychisch krank, verweigerte die Behandlung und zeigte sich oft aggressiv. Eine gefährliche Mischung – die am 29. Juli 2024 tödlich eskalierte.

Tat im Wahn

An diesem fatalen Tag stach Thomas R. im Wahn auf seinen Bruder ein. Die psychiatrische Gutachterin stellte klar: Er handelte im Zustand völliger Schuldunfähigkeit. Für ihn war die Realität verzerrt, die Kontrolle über seine Handlungen verloren. Anklage und Verteidigung waren sich einig: Eine Strafe ist ausgeschlossen. Stattdessen muss Thomas R. in einer psychiatrischen Klinik behandelt werden – ein Schritt, den er selbst bejaht.

Keine Alltagsstruktur

Nachbarn hatten die Brüder oft beobachtet. «Sie hatten keine Alltagsstruktur. Sie gingen langsam zu Hause kaputt», erinnert sich ein Bekannter. Ihre Wohnung sei verwahrlost gewesen, der Rauch habe in den Räumen gehangen. Es war ein Leben im Stillstand – bis es zerbrach.

Zurück bleibt die tragische Erkenntnis: Es handelt sich um ein Drama, das vielleicht hätte verhindert werden können – mit mehr Halt, mehr Betreuung, mehr Struktur. Am Ende aber stehen eine unfassbare Geschichte, ein totes Opfer und ein Täter, der sein Leben nun hinter Klinikmauern verbringen muss.

tre