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10.09.2025
10.09.2025 07:59 Uhr

Widerstand gegen autofreien HB

Wird diese Situation noch verschärft? Der tägliche Stau auf der Rosengartenstrasse. Bild: zVg
Die Stadt Zürich will den Hauptbahnhof vom Autoverkehr befreien und in eine Flanierzone verwandeln. Doch in Wipkingen werfen Anwohner dem Stadtrat «skandalöse Prioritäten» vor.

Der Zürcher Stadtrat um Tiefbauvorsteherin Simone Brander hat mit dem «Weissbuch Stadtraum Hauptbahnhof» ehrgeizige Pläne vorgestellt: Der Bahnhofplatz soll autofrei werden, mit breiten Boulevards und mehr Grünflächen. Für die täglich rund 20 000 Fahrzeuge, die den Platz heute queren, sind Umleitungen vorgesehen – ein Teil davon über die Hardbrücke und die Rosengartenstrasse.

Widerstand einer IG

Genau dort regt sich gemäss der «Neuen Zürcher Zeitung» Widerstand: Die IG Westtangente Plus, ein Verein, den Brander früher selbst präsidierte, kritisiert, dass die Anwohner in Wipkingen mit zusätzlichem Verkehr belastet würden. «Skandalös» sei es, den Tourismus zu fördern und gleichzeitig die Wohnbevölkerung mit mehr Lärm zu belasten, heisst es in einer Stellungnahme.

«Mehrfachstrategie»

Der Stadtrat setzt auf eine «Mehrfachstrategie»: Lieferverkehr soll bleiben, Durchgangsverkehr auf die Autobahn verlagert, und der städtische Binnenverkehr weitgehend durch öV und Velo ersetzt werden. Mit dem Ausbau des Gubristtunnels und der Nordumfahrung bis 2030 sieht die Stadt genügend Kapazitäten, um den Verkehr von der Innenstadt fernzuhalten.

Hausgemachtes Probelm

Kritiker zweifeln allerdings an dieser Rechnung. Studien zeigen, dass der Transitverkehr durch Zürich ohnehin nur einen kleinen Teil des Gesamtverkehrs ausmacht. Der Grossteil sei hausgemacht – Autofahrer, die von Quartier zu Quartier pendeln. Hinzu komme das Bevölkerungswachstum, das zusätzlichen Druck erzeuge.

Erhebliche Mehrbelastung

Für die Rosengartenstrasse droht damit eine Mehrbelastung, obwohl die Stadt das Gegenteil beteuert. Brander verweist auf geplante Verlagerungen Richtung Autobahn und hält die Kritik für unbegründet. Ob das Konzept aufgeht, wird sich erst zeigen – der Streit um Zürichs Verkehrspolitik dürfte damit aber neu entfacht sein.

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