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Hombrechtikon
04.09.2025
04.09.2025 15:33 Uhr

Vision Busverbindung nach Grüningen

Die Ausfahrtsstelle an der Grüningerstrasse von der früheren Busverbindung ist noch da. Ob sie bald wieder genutzt wird? Bild: gg
Im Juni 2025 hat die Gemeinde ihren Bericht zum Gesamtverkehrskonzept für die öffentliche Vernehmlassung veröffentlicht. Die Bevölkerung konnte bis Ende Juli Stellung dazu nehmen. Ein Ziel des Konzepts ist die Wiedereinführung einer Busverbindung zwischen Grüningen und Hombrechtikon.

Im Juni 2025 hat die Gemeinde ihren Bericht zum Gesamtverkehrskonzept für die öffentliche Vernehmlassung veröffentlicht. Die Bevölkerung konnte bis Ende Juli Stellung dazu nehmen. Ein Ziel des Konzepts ist die Wiedereinführung einer Busverbindung zwischen Grüningen und Hombrechtikon.

Das Gesamtverkehrskonzept (GVK) ist ein kommunales Planungsinstrument, das den Rahmen für die Entwicklung der Mobilität von Hombrechtikon langfristig für einen Zeithorizont von rund 15 Jahren festlegt. Das GVK der Gemeinde Hombrechtikon verfolgt das Ziel, die Mobilität der Bevölkerung nachhaltig zu gestalten und den unterschiedlichen Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmenden gerecht zu werden. Ausserdem wird die Gestaltung des Gesamtverkehrssystems mit der Siedlungsentwicklung abgestimmt. Das Konzept dient als Orientierungsrahmen, an dem künftige Verkehrsvorhaben ausgerichtet werden sollen.

Mitwirkung wurde genutzt

Im letzten Jahr wurde die Hombrechtiker Bevölkerung im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens in den Prozess einbezogen (wir berichteten). In drei Workshops konnten die Einwohner ihre Perspektiven und Ideen einbringen, die in das GVK eingeflossen sind. Am 11. Juni 2025 fand ausserdem eine öffentliche Informationsveranstaltung statt, bei der das GVK mit seinen 36 Massnahmen vorgestellt wurde. Die Veranstaltung war mit ungefähr 80 Gästen sehr gut besucht.

Bis Ende Juli konnte die Bevölkerung Stellung zum GVK nehmen. Aktuell werden die Meldungen geprüft. Informationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Aufnahme der allerersten Autobusse der VZO, die auf der Strecke Hinwil– Dürnten–Rüti–Bubikon–Wolfhausen–Hombrechtikon–Uerikon–Stäfa verkehrten. Bild: VZO

Ziel: Nachhaltig mobil

Das Hauptziel, das sich die Gemeinde im Zusammenhang mit dem Verkehr auf die Fahne geschrieben hat, lautet «Nachhaltig mobil» und stützt sich auf drei Säulen: Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Dazu zählen etwa die Einführung von Tempo-30-Zonen in Quartieren, neue und sichere Fuss- und Radwege.

Wieder Busverbindung nach Grüningen?

Eine der 36 Massnahmen betrifft auch die Busverbindungen. Neben Themen wie Fahrplanstabilität und Anschlüssen an den Bahnhöfen sticht eine Busverbindung nach Grüningen und Oetwil ins Auge.

Die Gemeinde will im Rahmen des GVK eine Anbindung in Richtung Oetwil und Esslingen bzw. in Richtung Grüningen–Gossau ZH prüfen. Relevant dafür sind Nachfrage, Finanzierung, Routenführung und Infrastruktur. Gemeindepräsident Rainer Odermatt sagt dazu: «Die Frage nach einer Busverbindung zwischen Hombrechtikon und Grüningen ist immer wieder ein Thema. Eine Wiedereinführung – eine Verbindung gab’s in den 1990er-Jahren (siehe Info-Box) – liege jedoch in der Zuständigkeit des Zürcher Verkehrsverbundes ZVV. Dieser beurteile neue Buslinien wohl vor allem auf ihre Wirtschaftlichkeit. Dabei kommen natürlich auch die Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland (VZO) ins Gespräch. «Meine Vision ist eine Erweiterung der Buslinie 867 Wetzikon–Grüningen–Oetwil–Grüningen über Hombrechtikon nach Oetwil», sagt Odermatt.

Auf Anfrage sagt Adrian Suter, Leiter Angebot und Markt, von den VZO: «Bedingungen für die Einführung einer Buslinie lassen sich erst nach einer Analysephase abschätzen. Dabei würden wir die Zweckmässigkeit und Machbarkeit der neuen Verbindung evaluieren. Zu den zu berücksichtigenden Aspekten gehören unter anderem ein mögliches Fahrplankonzept, die Abschätzung des Nachfragepotenzials, die benötigte Infrastruktur sowie Kosten und Wirtschaftlichkeit des Projekts.»

In Kontakt

Die VZO plane derzeit keine direkte Verbindung zwischen Hombrechtikon und Grüningen, stehe jedoch mit der Gemeinde Hombrechtikon in Kontakt, um eine mögliche Prüfung in nächster Zeit anzugehen.

Die VZO in Hombrechtikon

Seit den frühen Tagen der VZO ist Hombrechtikon ein wichtiger Bestandteil des VZO-Streckennetzes. Die Erschliessung begann bereits mit der Gründung am 3. Oktober 1948, als die Uerikon-Bauma-Bahn durch den VZO-Autobusbetrieb ersetzt wurde. Die erste Autobuslinie der VZO verkehrte auf der Strecke Hinwil–Dürnten–Rüti–Bubikon–Wolfhausen–Hombrechtikon–Uerikon–Stäfa. Seither hat sich das Liniennetz mehrfach verändert und weiterentwickelt.

Auf Wunsch der Gemeinde Hombrechtikon wurde der VZO am 29. September 1978 die Konzession für eine Autobuslinie von Oetwil am See nach Hombrechtikon erteilt. Bereits auf den Fahrplanwechsel vom 28. Mai 1978, also vor der Konzessionserteilung, wurde die Linie in Betrieb genommen. Sie diente als Ersatz für einzelne Werkkurse für die Firma Zellweger AG. Die Linie wurde als Verlängerung der damaligen Linie 840 Uster–Mönchaltorf–Esslingen–Oetwil am See gefahren und verkehrte mit acht Kurspaaren pro Tag auf der Strecke Oetwil am See–Willikon–Uetzikon–Hombrechtikon-Eichtal. Einzelne Kurse wurden bis Feldbach geführt. Wegen zu geringer Fahrgastzahlen wurde die Teilstrecke Oetwil am See–Hombrechtikon am 31. Mai 1997 wieder eingestellt.

Von Grüningen aus bestand ab dem 27. Mai 1990 eine Verbindung nach Hombrechtikon. Als Verlängerung der Linie 867 Wetzikon–Grüningen–Station wurden acht Kurspaare über Grüningen-Adler–Herrgass–Hombrechtikon–Lutikon bis Hombrechtikon-Eichtal geführt. Wegen zu geringer Fahrgastzahlen wurde die Teilstrecke der Linie 867 ebenfalls Ende Mai 1997 eingestellt. Quelle: VZO

Das Bild zeigt die UeBB in Hombrechtikon vor der Ablösung durch die VZO. Bild: VZO
Barbara Tudor