Die Motionärinnen und Motionäre wollten die Regierung beauftragen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, um ein mindestens sechsmonatiges Pflegepraktikum als Voraussetzung für den Zugang zum Medizinstudium vorzuschreiben.
Heute kämen Medizin-Studierende erst im fünften Studienjahr in Kontakt mit kranken und sterbenden Menschen. Zudem sei die Berufsausstiegsquote zu hoch.
«Völlig unrealistisch»
Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) bezeichnete es im Rat als «völlig unrealistisch», in Zeiten des Fachkräftemangels rund 100'000 Praktikumstage für medizinisch unausgebildete Maturandinnen und Maturanden anzubieten. Auch die Verlängerung des Studiums sowie ein Alleingang Zürichs sprächen gegen das Praktikum.
Unheilige Allianz
Die SVP sei grundsätzlich nicht gegen ein Praktikum, sagte Lorenz Habicher (Zürich). Doch sechs Monate seien zu lange. Zudem löse die Motion das Problem des Fachkräftemangels nicht.
Auch die SP-Fraktion sah zwar «zahlreiche Vorteile für die Studierenden und das gesamte Gesundheitssystem», sagte Renata Grünenfelder (Zürich). Doch auch sie lehnte die Motion wegen der Länge und der Verzögerung ab.