Der Verkehrsfluss von der Goldküste nach Zürich wird über längere Zeit eingeschränkt – und bürgerliche Politikerinnen wittern Absicht. Seit den Sommerferien gilt zwischen Erlenbach und Tiefenbrunnen Tempo 50 statt 60, ohne vorherige Information der Bevölkerung.
Eineinhalb Jahre einspurig
Noch gravierender: Ab Montag wird die Bellerivestrasse auf 1,6 Kilometern einspurig, voraussichtlich für eineinhalb Jahre.
SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel und FDP-Kantonsrätin Corinne Hoss-Blatter kritisieren die plötzliche Temporeduktion und die lange Bauzeit. Sie vermuten, die Stadt Zürich nutze die Sanierung, um den zuvor verhinderten Verkehrsversuch – Spurabbau zugunsten eines Velowegs – durch die Hintertür umzusetzen.
Lärmschutzauflagen
Der Kanton begründet Tempo 50 mit Lärmschutzauflagen, die Stadt verweist bei der Bellerivestrasse auf Rohrbrüche, weichen Baugrund und die Auflage, stets eine Spur offen zu halten.
Die Grünen zufrieden
Nicht alle teilen die Aufregung: Grüner Kantonsrat Thomas Forrer sieht in den Massnahmen Vorteile für Lärmschutz und Verkehrsfluss.
Angeblich kein Verkehrsversuch
Die Stadt betont, die Baustelle sei kein Ersatz für den umstrittenen Verkehrsversuch, an dem sie weiterhin festhält. Sollte dieser gerichtlich bewilligt werden, könnte ab Herbst 2026 erneut eine Spur pro Richtung wegfallen – dann aber nur testweise.