Kurz vor der umstrittenen Bestellung von 36 F-35-Kampfjets durch Verteidigungsministerin Viola Amherd im Jahr 2021 wurden teure Gutachten in Auftrag gegeben – mit fragwürdigem Nutzen.
Im Zentrum steht dabei die Zürcher Anwaltskanzlei Homburger, die für ihre «Plausibilisierung» der Vergabemethode 550’000 Franken kassierte. Einen Grossteil der finanziellen Analysen erledigte die Firma Gut Corporate Finance, geführt von Alexander Gut, Sohn des bekannten Schweizer Bankiers Rainer E. Gut, und Einwohner der Gemeinde Maur.
Fragwürdige Qualifikation
Gut Corporate Finance ist eigentlich auf privatwirtschaftliche Projekte spezialisiert – nicht auf komplexe Militärbeschaffungen. Die Qualifikation für die Beurteilung eines Milliardenprojekts wie den F-35-Kampfjets wird von Experten stark angezweifelt. Dies schreibt die «Sonntagszeitung» in ihrer jüngsten Ausgabe unter dem Titel «Geldsegen für ein Mandat ohne Haftung».
Die Firma von Gut war in der Vergangenheit bereits an umstrittenen und teils verlustreichen Transaktionen beteiligt. Trotzdem erhielt Alexander Gut den lukrativen Auftrag, der ihm einen beträchtlichen finanziellen Gewinn sicherte.
Auskunftsverweigerung
Sowohl Homburger als auch das Verteidigungsdepartement weigerten sich, Auskunft über die konkreten Kompetenzen von Gut Corporate Finance für dieses Mandat zu geben. Gleichzeitig sorgte die Auftragserteilung für Misstrauen innerhalb des Bundesrats – das Bundesamt für Justiz musste ein weiteres Gutachten erstellen, um die Rechtmäßigkeit der Vergabe und der Bewertungsmethode zu prüfen.