Ein 26-jähriger Brasilianer steht heute vor dem Zürcher Obergericht. Der Vorwurf wiegt schwer: Er soll im Juni 2018 versucht haben, eine Prostituierte gleich zweimal zu töten, um an ihre Wertsachen zu gelangen.
Wie watson berichtet, hatte der Mann über einen Escort-Service Kontakt zu der Frau aufgenommen. Das Treffen fand in einem Appartement-Haus statt. Noch im Zimmer soll er sie unvermittelt von hinten gewürgt haben – so lange, bis sie das Bewusstsein verlor.
Zweiter Angriff
Davon ausgehend, sie sei bereits tot, begann der Mann laut Anklage, ihre Hand- und Sporttasche zu durchsuchen. Dabei hatte er es auf Bankkarten und ihr Telefon abgesehen. Doch die Frau kam wieder zu sich.
Daraufhin folgte ein erneuter Angriff: Als der Beschuldigte bemerkte, dass sie noch lebte, soll er sie nochmals gewürgt haben. Erst als sich Schaum vor ihrem Mund bildete, liess er ab – in der Annahme, sie sei nun tot.
Gescheiterter Diebstahlversuch
Am nächsten Tag versuchte der Mann, mit den erbeuteten Bankkarten Bargeld abzuheben. Der Versuch scheiterte, da die Karten bereits gesperrt worden waren. Die Frau hatte beide Angriffe überlebt und offenbar umgehend die nötigen Schritte eingeleitet.
Diebstahl-Motiv
Vor dem Bezirksgericht räumte der Angeklagte zwar ein, die Frau gewürgt zu haben. Eine Tötungsabsicht stritt er jedoch ab. Nach seiner Darstellung wollte er sie lediglich bewusstlos machen, um sie zu bestehlen.
Das Gericht sah das anders. Es sprach den Mann wegen versuchten Mordes schuldig und verhängte eine Freiheitsstrafe von 11 Jahren. Zusätzlich wurde eine Landesverweisung für die Dauer von 10 Jahren angeordnet.