In Männedorf sorgt die denkmalgeschützte Villa Liebegg erneut für Diskussionen. Das historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das als Standort der Musikschule dient und in einem Park eingebettet liegt, wird immer wieder zum Treffpunkt für Jugendliche – besonders während der warmen Jahreszeit.
Lärm und Vandalismus
Wie der Tagesanzeiger berichtet, häufen sich die Beschwerden über den Umgang Jugendlicher mit dem Gelände. Es kommt regelmässig zu Alkoholkonsum und Drogengebrauch, begleitet von aggressivem Verhalten. So sollen Passanten mit Steinen beworfen und Flaschen auf den nahegelegenen Spielplatz der Kinderkrippe geworfen worden sein. Zudem wird der Musikunterricht durch laute Musik gestört.
Auch Sachbeschädigungen sind ein wiederkehrendes Problem: Zerbrochene Scheiben, Graffiti, zerstörte Steinverzierungen und beschädigte Geländer gehören laut Gemeinderat zur traurigen Bilanz. Die jährlichen Instandhaltungskosten gehen in die Tausende. Zusätzlich hinterlassen Littering und Glasscherben ein Sicherheitsrisiko für alle Besucher.
Bisherige Massnahmen
Trotz gepflegtem Erscheinungsbild zeigt sich laut Sicherheitsvorsteher Daniel Kellenberger, dass sonnige Tage regelmässig mit Zwischenfällen einhergehen. Frühere Gegenmassnahmen wie Polizeipräsenz, Sicherheitsdienste, Informationsschilder und Gespräche mit den Jugendlichen zeigten kaum Wirkung. Die Situation blieb weitgehend unverändert.
Überwachungskameras
Die Gemeinde setzt nun auf technische Unterstützung: An der Villa Liebegg wird eine Videoüberwachungsanlage installiert. Ähnliche Systeme haben sich laut Gemeindeangaben auf den Schularealen Blatten und Hasenacker bereits bewährt. Die rechtliche Grundlage für diese Massnahme liefert die geltende Polizeiverordnung. Die gesammelten Aufnahmen werden nach 96 Stunden automatisch gelöscht.
Für die Kamera auf der Terrasse der Villa wurden 14’000 Franken bereitgestellt. Hinzu kommen rund 1000 Franken jährlich für Wartung und Betrieb. Ein weiteres Überwachungssystem entsteht beim Kindergarten Wiesli, wo sich die Problemlage ebenfalls verschärft hat. Dort sind insbesondere verbale Übergriffe gegenüber Lehrpersonen und Hausdienstpersonal Anlass zur Sorge. Die Investition beträgt 18’500 Franken. Das Sicherheitsempfinden des Personals ist laut Gemeinde stark beeinträchtigt.