Die Sommer werden in Zürich zunehmend zur Belastungsprobe – besonders für die dicht bebaute Innenstadt. Während auf dem Land nachts vergleichsweise angenehme Temperaturen herrschen, bleibt es in der Stadt oft drückend heiss.
Wärmeinseleffekt
Der sogenannte Wärmeinseleffekt führt dazu, dass die Temperaturen im Zentrum bis zu sieben Grad höher sind als im Umland. 2023 wurden in der Schweiz über 500 hitzebedingte Todesfälle verzeichnet – ein alarmierender Wert, der auch Zürich zum Handeln zwingt.
Vertikale Begrünung
Die Stadt reagiert mit gezielten Massnahmen zur Abkühlung. Ein zentraler Ansatz ist die Begrünung: Fassaden werden mit einheimischen Kletterpflanzen bepflanzt, Asphaltflächen durch Grünflächen ersetzt. «Ein Baum braucht Jahrzehnte, bis er Schatten spendet. Vertikale Begrünung wirkt schon nach wenigen Jahren», erklärt Andreas Hagenauer von Grün Stadt Zürich.
Auch die Stadtplanung passt sich an – Neubauten sollen künftig so gestaltet werden, dass kühle Luft besser zirkulieren kann.
Baumschutz
Gleichzeitig testet das Tiefbauamt neue Materialien, etwa einen speziellen Strassenbelag, der nach dem Schleifen heller erscheint und dadurch weniger Sonnenlicht aufnimmt. Erste Tests zeigen, dass sich dieser Belag um bis zu fünf Grad weniger aufheizt.
Auch der Schutz bestehender Bäume wird verschärft: Grössere Bäume dürfen nur noch mit Bewilligung gefällt werden – selbst auf Privatgrundstücken. Diese Regelung sorgt zwar für Diskussionen, zeigt aber den politischen Willen, der Hitzebelastung entgegenzuwirken.
Tropische Nächte
Ob die Massnahmen ausreichen, wird sich zeigen – doch ohne entschlossenes Handeln drohen den Stadtbewohnern auch künftig tropische Nächte.