Erich Schärer ist eine Ikone des Schweizer Wintersports: 19-facher WM-Medaillengewinner, achtfacher Weltmeister – Olympiasieger 1980 in Lake Placid. Seither ist einiges Wasser die Limmat hinuntergeflossen.
Im Wettkampfmodus
Doch der Ur-Herrliberger, mittlerweile 78 Jahre alt, befindet sich in diesen Tagen wieder im Wettkampfmodus. Er verteilt in seinem Heimtatsdorf Informationsblätter oder diskutiert im Café der Confisserie Honold. Immer im Zentrum: «Public Golf Herrliberg», eine Driving-Range, auf der unterhalb von Wetzwil irgendwann Abschläge und Puts geübt werden sollen.
Nur eine Übungsanlage
Schärer sagt dazu: «Wir sprechen nicht über einen Golfplatz mit 18 Bahnen, sondern über eine Übungsanlage von überschaubarer Grösse.»
Genauer heisst das: 25 gedeckte Abschlagplätze, 50 Parkplätze und ein neues Bistro im Schützenhaus soll es auf der 5,6 Hektaren grossen Fläche geben. Privat finanziert mit gegen 2 Millionen Franken.
Bauern gegen den Bauernsohn
Doch in der Gemeinde hat sich Opposition gebildet. Und dies ausgerechnet von Seiten der Bauern. Dafür hat der Bauernsohn Schärer wenig Verständnis – so wenig, dass er an einer Infoveranstaltung vor einigen Wochen einer kritischen Stimme etwas gar deutlich die Meinung sagte.
Es sei ein Fehler gewesen, sagt er heute durchaus reumütig – aber gleichzeitig hält er auch fest: «Man darf heute ja keine klaren Worte mehr gebrauchen – sonst fühlt sich jemand sofort verletzt.» Nicht ohne Sarkasmus fügt er an: «Ich bin der böse Mann, der die Idee lanciert hat.»