Als Dieter Werner 2012 erstmals eine Aufführung der Operettenbühne Hombrechtikon (OHO) besuchte, hätte er kaum gedacht, dass er acht Jahre später deren Präsident sein würde. 2014 trat er dem Chor bei. Trotz arbeitsbedingten Aufenthaltes in Berlin flog er regelmässig zu den Proben ein. «Ich habe seinerzeit Fred Krauss, den damaligen Präsidenten, kennengelernt – sie suchten Chorsänger. Zwei Jahre später war ich dabei.»
Berliner Stück zum Jubiläum
Dass im Jubiläumsjahr nun ausgerechnet das Stück «Luna» auf dem Spielplan steht, ist kein Zufall, sondern fast schon eine symbolische Rückkehr. «Das Stück spielt in Berlin – für mich damals zweite Heimat. Das passt wunderbar zu diesem besonderen Jahr.»
«Luna» ist eine sogenannte Revue-Operette mit Berliner Witz, temporeicher Musik und einer guten Portion Bühnenspektakel. Entstanden ist das Werk um 1900, zur Blütezeit des Berliner Unterhaltungstheaters. Musikalisch ist es weit entfernt vom typischen Wiener Dreivierteltakt, stattdessen
dominiert der zackige Zweiviertelmarsch, die berühmte «Berliner Luft». Gleichzeitig bietet das Stück feine, lyrische Momente: «Der Sternenchor etwa – das ist eine wunderbar lyrische Passage. Man kann sich direkt den Himmel über Berlin vorstellen, mit Chor und Ballett auf der Bühne.»
Auch inszenatorisch ist die Jubiläumsproduktion aufwendig. Das Stück erzählt von einer Reise auf den Mond – mit schnellen Szenenwechseln, Kostüm- und Bühnenumbauten, schrägem Humor und viel Tempo. Regisseur Stefan Wieland hat dafür eine eigene Fassung entwickelt, die Berliner Schnauze mit verspielter Komik und liebevollen Details verbindet. «Das Stück lebt von seiner Farbigkeit, von der Mischung aus Fantasie und Realität», sagt Werner. «Es ist unterhaltsam, musikalisch vielfältig – und passt hervorragend zu einem Jubiläum.»