Mit einem eindrucksvollen 6:2-Auswärtssieg beim FC Glattbrugg meldet sich der FC Stäfa zurück – sportlich wie moralisch. Dabei reiste das Team mit dem buchstäblich letzten Aufgebot an und musste sogar auf den eigenen Trainer als Spieler zurückgreifen.
Zweite Mannschaft hilft aus
Die Ausgangslage war alles andere als komfortabel. Gerade einmal elf Feldspieler und ein Torhüter standen zur Verfügung. Auf der Bank sassen zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft sowie der langzeitverletzte Roth und Feuerwehrmann Brunner, der seit Monaten kein Training mehr bestritten hatte.
Trotzdem fand Coach Elmer eine funktionierende Lösung: Eine taktische Umstellung auf ein klassisches 4:4:2 brachte die nötige Stabilität. Die Stäfner starteten konzentriert und energisch – doch vor dem gegnerischen Tor haperte es zunächst erneut. Als Glattbrugg in der 13. Minute in Führung ging, hätte Stäfa längst führen müssen.
Biss und Cleverness
Der Rückstand weckte neue Kräfte. In der 26. Minute erzielte Krammer den verdienten Ausgleich. Nur sieben Minuten später verwertete Ruckstuhl ein Hacken-Zuspiel von Kelterborn zur Führung. Mit einem verwandelten Eckball erhöhte Kelterborn auf 3:1– ein für Stäfa in dieser Rückrunde seltenes Kunststück.
Kurz vor dem Pausenpfiff kam Glattbrugg per Elfmeter noch einmal heran. Doch nach dem Seitenwechsel schlugen die Gäste wieder zu. Kelterborn verwertete ein Zuspiel von Krammer in der 49. Minute zum 4:2 und stellte die Weichen endgültig auf Sieg.
Effizient, humorlos, präzis
Mit dem Rückstand im Nacken musste Glattbrugg mehr riskieren, was Stäfa Raum für Konter öffnete. Dennoch dauerte es bis zur 80. Minute, ehe Brunner – passenderweise auf Vorlage von Kelterborn – zum 5:2 einschob und die Partie endgültig entschied.
In der Nachspielzeit setzte Kohler mit einem verwandelten Foulelfmeter den Schlusspunkt zum 6:2. Humorlos und präzise versenkte er den Ball im Winkel – ganz nach dem Motto: «Wenn du’s machst, dann mach’s richtig.»
Starke Reaktion
Die Mannschaft zeigte, dass sie auch unter widrigsten Umständen bestehen kann. Die Defensive war dank jugendlichem Einsatz und erfahrener Abgeklärtheit stabil, im Sturm platzte endlich der Knoten. Der Befreiungsschlag war verdient und überfällig.
FC Stäfa beweist: Auch mit Mini-Kader, Trainer auf dem Feld und Spielern mit schweren Beinen aus der zweiten Mannschaft lässt sich erfolgreich Fussball spielen – wenn Wille, Moral und Teamgeist stimmen.