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Sport
18.05.2025
18.05.2025 14:47 Uhr

Orlik triumphiert in Zürich

Ganz stark: Armon Orlik ist in Urdorf eine Klasse für sich. Bild: zVg
Zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt gewinnt Armon Orlik das Zürcher Kantonalschwingfest. Der in Jona wohnhafte Bündner bezwingt im Schlussgang Samir Leuppi.

Orlik startete in Urdorf mit einem Gestellten gegen den Nordwestschweizer Gast Andreas Döbeli, feierte danach aber fünf Siege in Serie. Gegen Schlussganggegner Leuppi, der das Fest ebenfalls schon zwei Mal gewonnen hatte, brauchte er der bald 30-Jährige nur gut 50 Sekunden.

24. Kranzfestsieg

Für Orlik war es der 24. Kranzfestsieg. Zwei Wochen zuvor war er beim Auftakt in die Kranzfestsaison am Thurgauer Kantonalfest hinter Samuel Giger Zweiter geworden.

Marcel Räbsamen, der bei einem Gestellten im Schlussgang profitiert hätte, wurde dieses Mal Zweiter.

Marcel Räbsamen im Kampf gegen Samir Leuppi Bild: Foto: Claudia Schweizer

Der fehlende Viertelpunkt

Der Toggenburger Eidgenosse Marcel Räbsamen glänzt mit einer starken Leistung am Zürcher Kantonalschwingfest und sichert sich den zweiten Schlussrang – als bester St. Galler in Urdorf.
Lange Zeit war Räbsamen als Eidgenosse die ruhige dritte Kraft hinter Werner Schlegel und Damian Ott. Doch nachdem beide verletzungsbedingt absagen mussten, übernahm er die Führungsrolle der St. Galler Mannschaft – und lieferte eindrucksvoll ab.

Bereits beim Anschwingen bodigte er den Zürcher Shane Dändliker in gekonnter Manier. Mit jedem Gang stieg sein Selbstvertrauen, und er wurde zusehends dominanter im Sägemehl. Noch vor der Mittagspause bezwang er mit Marcel Mösli und Christian Lanter zwei unbequeme Gegner und führte zur Halbzeit das Klassement an.
Am Nachmittag wartete mit Samir Leuppi eine echte Bewährungsprobe – der Zürcher Topfavorit stellte ihn auf die Probe. Räbsamen wusste aus früheren Begegnungen, dass er Leuppi besiegen kann, und setzte dieses Wissen gezielt ein. Diese Entschlossenheit zeigte sich im Kampf – Räbsamen setzte Leuppi stark unter Druck und zwang ihn beinahe in die Knie. Doch der harte, aber faire Gang endete gestellt, was das Feld an der Spitze wieder enger zusammenrücken liess.
Mit zwei weiteren Siegen, gegen Nicola Wey im fünften und Janos Bachmann im sechsten Gang, hielt der Müselbacher seine Chancen auf den Festsieg aufrecht. Doch nach dem Sieg von Orlik im Schlussgang gegen Leuppi blieb ihm der grosse Triumph verwehrt. Am Ende trennten ihn nur winzige Nuancen vom Sieg – ein Viertelpunkt entschied über den Festsieg.

St. Galler mit Steigerung

Vor zwei Wochen mussten sich die St. Galler mit nur drei Kränzen begnügen, doch dieses Mal lief es besser. Marco Good, der vierte Eidgenosse aus dem Kanton St. Gallen, hatte in Thurgau einen holprigen Start erwischt, doch in Zürich fand er zu seiner Form. Mit vier Siegen und zwei gestellten Gängen erkämpfte er sich den starken vierten Schlussrang.
Neben dem Sarganser Good schafften es auch zwei seiner Clubkollegen in die Kranzränge: Christian Bernold und Fabian Bärtsch sicherten sich mit Platz sechs eine solide Platzierung. Am Abend liess sich schliesslich auch der Montlinger Fabian Ulmann den fünften St. Galler Kranz im Kanton Zürich aufsetzen.
Dennoch bleibt ein Wermutstropfen für Urban Götte, den Technischen Leiter des St. Galler Kantonalen Schwingerverbandes. Denn mit Andy Signer, Pascal Heierli und Janosch Kobler verpassten gleich drei weitere St. Galler Schwinger den Kranz – es fehlte ihnen jeweils das berühmte „Viertli“ zum Erfolg.

Unterwasser am kommenden Wochenende

Nach dem Zürcher Kantonalschwingfest steht mit dem St. Galler Kantonalschwingfest bereits das dritte Kranzschwingfest der Saison 2025 auf dem Programm. Im Obertoggenburg, besser gesagt im Heimatdorf von Simon Ammann findet am nächsten Sonntag das St. Galler Kantonalschwingfest statt. Dort werden die Einheimischen St. Galler durch die Absenz von Werner Schlegel und Damian Ott richtig gefordert werden. Ob sich Samuel Giger erneut zum Sieger vom St. Galler Kantonalschwingfest krönt, wird sich zeigen.

Thomas Renggli & Pascal Schönenberger