Wer auf Harnwegstents oder -katheter angewiesen ist, kennt das Problem: Die Geräte müssen regelmässig, meist alle zwei bis sechs Monate, in einem oft unangenehmen Eingriff ausgetauscht werden. Grund dafür sind bakterielle Biofilme und kristalline Ablagerungen, die sich an den Innen- und Aussenwänden festsetzen und zu Infektionen oder sogar zum Versagen der Implantate führen können.
Winzige Härchen aktiviert
Forschende der Universität Bern, des Inselspitals Bern und der ETH Zürich arbeiten nun an einer innovativen Lösung. Sie wollen Implantate entwickeln, die sich selbst reinigen. Diese sollen mit mikroskopisch kleinen Flimmerhärchen ausgestattet werden. Wird Ultraschall von aussen auf das Implantat gerichtet, beginnen die Härchen zu schwingen und erzeugen dabei Strömungen, die die schädlichen Ablagerungen einfach wegspülen.
Eine in der renommierten Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) veröffentlichte Studie zeigt: Die Methode funktioniert im Labor. Der nächste Schritt ist nun die Entwicklung eines Prototyps und erste Tests an Tieren.
Fortschritt für Patienten
Die Vorteile liegen auf der Hand: Weniger invasive Folgeeingriffe, weniger Infektionen, geringere Belastung für Patienten und nicht zuletzt eine potenzielle Entlastung des Gesundheitswesens.