April, April, der macht, was er will. So zumindest heisst es im Volksmund. Tatsächlich ist das launische Wetter aber ein Resultat der Umstellung des Wetters von Winter- auf Sommerzirkulation. Während im Winter die Gewässer und Böden allesamt mit einer gewissen Konstanz relativ kalt sind, ändert sich das mit den Frühlingsmonaten.
Mit den immer wärmer werdenden Temperaturen und der steigenden Sonne erwärmen sich die Böden deutlich schneller, während die Gewässer noch kalt bleiben. Diese Temperaturunterschiede führen zu einer neuen atmosphärischen Zirkulation, bei der sich vermehrt Tiefdruckgebiete bilden, die dann über das Land ziehen.
Das erklärt den teils rasanten Wechsel der Wetterbedingungen, wie er gerade im April so typisch ist. Von Sonne bis Schneeschauer ist in kurzer Zeit alles möglich – ein Paradebeispiel für die meteorologische Vielfalt dieses Monats.
Wie sagt man das Wetter voraus?
Doch wie lassen sich solche Wetterphänomene überhaupt vorhersagen? Auf der ganzen Welt verteilt gibt es Messstationen, welche verschiedenste Daten sammeln – darunter Temperatur, Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Feuchtigkeit und mehr. Diese Stationen stehen teils an festen Standorten, befinden sich aber auch auf Schiffen, Bojen sowie in Flugzeugen und Satelliten.
Alle diese Daten sind notwendig, um den aktuellen Zustand der Atmosphäre möglichst genau zu erfassen. Nur so lassen sich Modelle entwickeln, die eine Prognose des Wetters ermöglichen.
Wissenschaft hinter den Modellen
Um aus den gesammelten Daten ein Wettermodell zu erstellen, braucht es das Wissen über physikalische Prozesse in Atmosphäre und Boden. Dazu zählen unter anderem die Zusammenhänge zwischen Lufttemperatur, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und Feuchte sowie die Prozesse der Wolkenbildung.
Diese physikalischen Beziehungen werden mittels partieller Differentialgleichungen berechnet. Das übernimmt heute jedoch nicht mehr der Mensch, sondern Hochleistungscomputer, die unzählige Rechenvorgänge in kürzester Zeit bewältigen können.
Grenzen der Genauigkeit
Auch wenn Wetterprognosen heute deutlich verlässlicher sind als noch vor wenigen Jahrzehnten, bleibt eine hundertprozentige Genauigkeit unerreichbar. Das liegt zum einen daran, dass nicht alle physikalischen Prozesse exakt simuliert werden können. Zum anderen fehlen an manchen Orten präzise Messdaten, was die Berechnungen einschränkt.
Die Wetterstation Küsnacht
Auch Küsnacht hat eine eigene Wetterstation – traditionell, aber nicht minder informativ und mit nostalgischem Charme. Die Wetterstation des Verschönerungsvereins Küsnacht hat eine über 100-jährige Tradition und steht seeseits vom Bahnhof Küsnacht vor der Papeterie Köhler bei den Platanen.
Sie kann jederzeit aufgesucht werden. Dort lassen sich aktuelle Wetterdaten wie Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie deren Verlauf über die letzte Woche hinweg ablesen.
April bleibt unberechenbar
Und auch dort wird sich bestätigen, was der Volksmund seit Generationen sagt: Der April macht, was er will. Denn am Ende bleibt das Wetter – trotz aller Technik – immer ein Stück weit unberechenbar.