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Schweiz
23.04.2025
23.04.2025 07:53 Uhr

Fusion: Helvetia & Baloise

Christopher Chandiramani: Gedanken aus analytischer Sicht zur Fusion von Baloise und Helvetia Bild: Linth24
Am Dienstagmorgen nach Ostern war die Überraschung perfekt. Baloise und Helvetia schliessen sich zusammen. Christopher Chandiramani teilt seine Gedanken aus analytischer Sicht.

Die beiden Versicherungen fusionieren zu einer neuen Gesellschaft namens Helvetia Baloise Holding AG. Vollzogen wird der Zusammenschluss im vierten Quartal 2025.

Nun entsteht ein grosser Schweizer Versicherungskonzern mit einem Marktanteil von 20 Prozent. Helvetia hat einen etwas grösseren Ertrag (rund CHF 5.5 Mrd.), aber die kleinere Bilanzsumme als Baloise (knapp 80 Mrd.). Durch Spar bzw. Synergieeffekte sollen rund CHF 350 Mio. eingespart und eine höhere Dividende angestrebt werden (bis 2029 Potenzial 20 Prozent). Noch nicht eingerechnet sind dabei die bestehenden Kosteneffizienzpläne.

Fusion unter Gleichen

Beschlossen wird eine Fusion unter Gleichen oder ein sogenannter «Merger of Equals». Der Name der neuen Gesellschaft lautet «Helvetia Baloise Holding AG» oder kurz «Helvetia Baloise». Gemäss dem festen Umtauschverhältnis erhält man für eine Baloise-Aktie 1.0119 Helvetia-Aktien. Die neuen Aktien werden an der Schweizer Börse Swiss Stock Exchange SIX unter dem Tickersymbol «HBAN» gehandelt.

Grösster Arbeitgeber im Versicherungssektor

Mit einem gemeinsamen Marktanteil von einem Fünftel wird so die zweitgrösste Schweizer Versicherungsgruppe entstehen sowie der grösste Arbeitgeber im Sektor der Versicherungen. Gleichzeitig will das Unternehmen eine führende Rolle in Europa spielen, ist bereits in vielen Ländern ausserhalb der Schweiz tätig. Die kulturelle Ähnlichkeit und die fast gleiche strategische Ausrichtung beider Unternehmen sind die besten Voraussetzungen für eine reibungslose Integration, hiess es. Gemeinsam solle ein neues Kapitel mit fokussiertem, profitablem Wachstum aufgeschlagen werden.

Mehr Dividenden

Dividendenfähigkeit soll deutlich steigen. Der Zusammenschluss ermöglicht somit jährliche Synergien von rund CHF 350 Millionen vor Steuern und vor der Beteiligung der Versicherungsnehmer. Noch nicht eingerechnet sind dabei die bestehenden Kosteneffizienzpläne.

Der Verwaltungsrat wird aus 14 Personen gebildet, je hälftig von der Baloise und Helvetia. Als Präsident ist Thomas von Planta vorgesehen, der bisherige Präsident des Baloise-Verwaltungsrats. CEO der Gruppe soll der bisherige Helvetia-CEO Fabian Rupprecht werden, Finanzchef der bisherige Baloise-CFO Matthias Henny.

Kommentar:

Der Zusammenschluss macht Sinn, beide Versicherungen haben ähnliche Strategien. Die neue Gruppe kann sich stärker in Europa präsentieren. Der ganze Versicherungssektor hat sich in der letzten Zeit überdurchschnittlich entwickelt, wachstums-, kursmässig und auch, was die Dividendenausschüttungen betrifft.

Christopher Chandiramani, Finanzanalyst Portal24