Altgriechisch ist ein Fach, welches nur wenige wählen, doch es gilt für viele als eines der prägendsten. Jährlich entscheiden sich rund 30 bis 40 Schüler im Kanton Zürich für das Grundlagen- oder Schwerpunktfach. Doch damit soll bald Schluss sein. Ab 2029 will der Kanton Zürich Griechisch aus dem Angebot streichen. Mit der Begründung, dass der Nutzen zu gering ist und die Nachfrage zu tief.
Mehr Bildung statt weniger
Der Widerstand liess nicht lange auf sich warten. Das Forum Alte Sprachen Zürich (FASZ) mobilisiert gemeinsam mit Vertretern der Universität Zürich und fast 5000 Unterzeichnenden für den Erhalt des Fachs. In einer Petition fordern sie Wahlfreiheit für Lernende und setzen sich für eine Bildung ein, die mehr will als kurzfristigen Nutzen. In einer Videobotschaft sprechen Ehemalige über ihre Erfahrungen. Viele beschreiben den Griechischunterricht als «lebensverändernd», «prägend» und «intellektuell fordernd wie kein zweites Fach».
Kein Luxusfach
Griechisch sei mehr als nur eine Sprache, argumentiert das Forum. Es sei ein Schlüssel zu Europas kulturellem Erbe, zur Philosophie, zur Naturwissenschaft, zur Demokratie.
In den über 1000 veröffentlichten Kommentaren zur Petition wird deutlich. Die Emotionen sind stark, das Bewusstsein für den Wert dieses Nischenfachs hoch. Viele ehemalige Schüler berichten, wie Griechisch ihre Denkweise, ihr Studium, ja sogar ihren Beruf beeinflusst hat.
Fragen Bildungspolitik
Warum also streichen, was wirkt? Kritiker sehen hinter der Entscheidung keinen zwingenden bildungspolitischen Grund und vermuten eine einseitige Fokussierung auf Verwertbarkeit und Effizienz. Die Entscheidung sei ein falsches Signal.