Vier Siege bis zum Titel; und für beide Finalisten die Möglichkeiten, eine grosse Geschichte zu schreiben. Für die ZSC Lions wäre es der elfte Meisterpokal – der achte in den letzten 25 Jahren; für Lausanne dagegen die Premiere.
Entsprechend euphorisiert ist die Stimmung in der randvollen Vaudoise Aréna vor dem ersten Bully. Das Publikum scheint den Erfolg förmlich herbeischreien zu wollen.
Eiskalte Zürcher
Doch die Gäste aus Zürich machen schnell deutlich, dass sie nicht zum Spass in die Waadt gereist sind. Denis Malgin besitzt schon nach wenigen Sekunden die Chance zum 1:0. Er verzieht knapp.
Es sollte ein klares Zeichen gewesen sein, in welche Richtung das Geschehen läuft – und wer der Hauptdarsteller sein wird: Denis Malgin, hochbegabter Sturmvirtuose. In der 12. Minute schliesst er (bei einer angezeigten Strafe gegen einen Lausanner) ein Solo mit einem trockenen Schuss zum 1:0 ab, eine Minute später spielt er im Powerplay Teamkollege Derek Grant frei. Dieser vollstreckt eiskalt: 2:0. Es ist bereits der zwölfte Powerplay-Treffer der Lions in den Play-offs.
Meisterliche Breite
Und die ZSC Lions besitzen noch im Stardrittel Gelegenheiten für weitere Treffer. Andrighetto und Fröden scheitern knapp. Doch auch so wird klar, wo die grösste Stärke der Zürcher liegt: In der beeindruckenden Breite des Kaders und der grossen Zahl an herausragenden Individualisten.
Andrighetto mit der Entscheidung
An der Physionomie des Spiels ändert sich im Mitteldrittel wenig. Die Zürcher lassen praktisch nichts zu – und sie nutzen die Lausanner Fehler gnadenlos aus. In der 34. Minute verliert Sumela die Scheibe, weil ihm der Schiedsrichter im Weg steht. Anstatt zurückzulaufen, zerschmettert der Finne seinen Stock.
Auf der anderen Seite zeigt Andrighetto, wie man es machen sollte: Der Zürcher trifft mit einem präzisen Schuss unter die Latte zum 3:0. Es ist sein 20. Scorerpunkt in den Play-offs.
Spiel 2 am Donnerstag
Damit ist das Spiel entschieden – und schon nach 60 Finalminuten sind die Rollen neu verteilt. Die Lausanner, die im Schlussdrittel auch in drei Überzahlsituationen harmlos bleiben, haben den Heimvorteil gar leicht aus den Händen gegeben. Die ZSC Lions dagegen können am Donnerstag mit meisterlichem Selbstvertrauen zum ersten Final-Heimspiel antreten.