Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Kanton
09.04.2025

Illegale Wildkatzen in der Schweiz

Bild: pixabay
Sie wirken exotisch, edel und wild, genau das macht sie so begehrt: Savannah-Cats, Bobcats und Caracats gelten als Statussymbole in sozialen Medien. In Zürich boomt die illegale Haltung.

Diese sogenannten Hybridkatzen sind das Ergebnis einer Kreuzung zwischen Hauskatzen und afrikanischen Wildkatzenarten wie dem Serval, Karakal oder Luchs. In der Schweiz ist die Haltung solcher Tiere streng geregelt. Während für reine Wildkatzenarten wie den Serval eine kantonale Bewilligung erforderlich ist, sind bestimmte Kreuzungen, je nach Wildtieranteil, gänzlich verboten. Dennoch nimmt die Zahl der illegal gehaltenen Tiere stetig zu.

Schweizweit sind es schätzungsweise 100 Tiere, jedoch könnten es in Zürich allein bis zu 200 Tiere sein, was die Stadt zu einem regelrechten Hotspot macht. Die Nachfrage nach exotischen Haustieren steigt durch Social Media enorm. Dort werden Savannah- und Caracats als luxuriöse Lifestyle-Begleiter inszeniert.

Zucht im Verborgenen 

Besonders brisant ist, dass in der Schweiz offenbar mehrere Züchter versuchten, echte Wildkatzen mit Hauskatzen zu kreuzen, und das im Verborgenen. Die körperlichen Unterschiede zwischen den beiden Arten seien so gravierend, dass es häufig zu schweren Komplikationen bei der Geburt komme. Im schlimmsten Fall könne das Muttertier dabei sogar sterben.

Die Aktivitäten dieser Szene würden sich zunehmend auf sozialen Medien wie Instagram und TikTok abspielen. Dort würden die exotischen Tiere als luxuriöse Haustiere inszeniert und damit eine hohe Nachfrage erzeugt. In Europa seien solche Hybriden, je nach Anteil an Wildkatzen-Genen, für Preise zwischen 2500 und über 50'000 Euro erhältlich. Je wilder das Tier, desto höher sei nicht nur der Preis, sondern auch das Risiko für die Haltung.

Gefährliche Exoten

Rettungen dieser Tiere erfolgen oft unter schwierigen Bedingungen. Immer wieder werden Fachleute hinzugezogen, wenn kantonale Behörden Wild- oder Hybridkatzen beschlagnahmen. In einigen Fällen mussten Tiere aus völlig ungeeigneten Haltungsbedingungen befreit werden, etwa aus Industriecontainern oder ungeeigneten Privatwohnungen. Solche Einsätze verdeutlichen, wie schnell die Haltung exotischer Tiere ausser Kontrolle geraten kann. Auch Fälle entlaufener Wildkatzen zeigen, dass die Tiere für ein Leben in menschlichen Haushalten kaum geeignet sind und potenziell ein Risiko für ihre Umgebung darstellen.

   

   

Zürich24