Ein prominenter Kryptowährungsanwalt geht juristisch gegen das US-Heimatschutzministerium vor, um die wahre Identität von Satoshi Nakamoto aufzudecken.
Nakamoto gilt als Schöpfer von Bitcoin – dessen Identität ist jedoch seit der Einführung im Jahr 2009 ein ungelöstes Rätsel. Der Anwalt James Murphy, bekannt unter dem Pseudonym «MetaLawMan» auf X, hat vor einem Bezirksgericht in Washington Klage eingereicht.
Urheber von Bitcoin
Bitcoin ist längst zur wertvollsten Kryptowährung der Welt geworden – mit einer Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar. Dennoch bleibt ungeklärt, wer hinter dem Namen Nakamoto steckt. Ob es sich um eine Einzelperson oder eine Gruppe handelt, wurde über die Jahre vielfach diskutiert.
Murphy hat sich juristischen Beistand geholt: Brian Field, ehemaliger stellvertretender US-Staatsanwalt, unterstützt ihn bei der Klage. Field gilt als Experte für Prozesse im Rahmen des Freedom of Information Act (FOIA). Ziel ist es, Informationen zu erhalten, die das DHS laut Murphy bisher unter Verschluss hält.
Enthüllung
Im Zentrum der Klage steht eine Aussage von DHS-Sonderermittlerin Rana Saoud. Bei einer Branchenkonferenz im Jahr 2019 soll sie erklärt haben, dass die Behörde die Erfinder von Bitcoin identifiziert habe. Demnach handle es sich um vier Personen, die von DHS-Beamten in Kalifornien befragt worden seien. Diese hätten detailliert geschildert, wie Bitcoin funktioniert und aus welchen Gründen sie es geschaffen hätten.
Die Namen dieser Personen wurden der Öffentlichkeit bislang nie offengelegt. Das DHS hat sich dazu bisher nicht geäussert.
Transparenz als Ziel
Murphy fordert, dass die Regierung diese Informationen freigibt. Angesichts der globalen Bedeutung von Bitcoin und des grossen Interesses an seiner Entstehung sei es nicht gerechtfertigt, solche Erkenntnisse zurückzuhalten. Er appelliert dabei auch an die Trump-Regierung und insbesondere an DHS-Chefin Kristi Noem, die sich für mehr Transparenz eingesetzt habe.
Er hoffe, Noem werde in diesem Fall freiwillig für Offenheit sorgen. Sollte das jedoch nicht geschehen, sei er bereit, den Rechtsweg konsequent weiterzugehen.
Doku sorgt für Aufsehen
Bereits im vergangenen Jahr hatte eine HBO-Dokumentation für Wirbel gesorgt. Der Film «Money Electric: The Bitcoin Mystery» behauptete, der Bitcoin-Entwickler Peter Todd sei Nakamoto. Todd wies die Behauptungen scharf zurück und warf dem Filmemacher vor, ihn durch die Veröffentlichung in Gefahr gebracht zu haben.
Identität bleibt im Dunkeln
Ob die Klage von James Murphy tatsächlich neue Erkenntnisse zutage fördern wird, ist derzeit offen. Das DHS hat bislang keine Stellungnahme abgegeben. Die Frage, wer Satoshi Nakamoto ist, bleibt damit vorerst unbeantwortet – und ein Mysterium, das die Welt der Kryptowährungen weiter beschäftigt.