Es sind wegweisende Zeiten für den FC Zürich. Innerhalb von sechs Tagen trifft der Stadtklub auf die Grasshoppers, Lausanne und Winterthur – und damit auf drei Gegner, die hinter ihm in der Tabelle klassiert sind. Deshalb stellt FCZ-Trainer Ricardo Moniz höchste Ansprüche an sein Team und fordert neun Punkte. In der Medienkonferenz dieser Woche sagt er sogar: «Unsere Ansprüche haben sich nicht geändert. Wir gehen noch immer für das Allerhöchste. Das Ziel ist der Meistertitel – fertig.»
Der FCZ im Gerangel um Platz 6
Noch sieht die Realität aber weit weniger grandios aus: Mit bloss zwei Punkten Vorsprung auf Platz 7 befindet sich der FCZ mitten im Gerangel um die Qualifikation für die Championship Group der Top 6. Und nur diese Klubs spielen ab Runde 34 um den Titel.
Auf Seiten der Grasshoppers wird man alles dafür tun, um dem FCZ das Leben so schwer wie möglich zu machen. Zwar klebt der Rekordmeister auf dem Barrageplatz fest, aber er kann auf eine wiedergefundene Stabilität setzen.
GC kaum noch zu schlagen
Seit Tomas Oral im November als Trainer übernommen hat, sind die Grasshopper in der Super League kaum noch zu schlagen. Nur zwei Mal ging GC in 14 Spielen als Verlierer vom Feld. So klingt es, wenn man die Statistik positiv auslegt. Die andere Seite der Medaille: GC hat von diesen 14 Spielen nur drei gewonnen. Ausserdem schied der Rekordmeister im Cup aus – gegen den FCZ. Oral sagt zu seiner Bilanz: «Natürlich hat man immer auch ein persönliches Ziel, wenn man dann nur drei Siege hat, ist man natürlich unzufrieden.»
Das Zuber-Derby
Im Fokus steht am Sonntag im Letzigrund auch Steven Zuber. Der frühere GC-Junior trägt seit Anfang Jahr das FCZ-Trikot – und weckte hüben wie drüben grosse Emotionen.
Nicht lange ist es her, da zeigte die Südkurve des FCZ noch ein Banner: «Zuber: Keis Goal wird dich je zum FCZler mache.»
Das Lob des Trainers
Das ist Schnee von gestern. Zuber hat sich in kürzester Zeit zum Führungsspieler entwickelt – zur Begeisterung von Moniz: «Was Zuber hier zeigt, ist Werbung für den Fussball. Er hat die Mannschaft mit 34 Jahren auf den Rücken genommen. Er macht Tore, Vorlagen, spielt links und rechts, spielt in der Mitte und auf der Position der Nummer 10.»
Am Sonntag könnte die Liaison zwischen FCZ und Zuber nochmals an Intensität gewinnen – falls der Ex-Hopper auch im Derby eine solche Wirkung entfaltet. So oder so: Will der FCZ die hohen Ambitionen seines Trainers erfüllen, hängt Entscheidendes von Steven Zuber ab.