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28.03.2025
28.03.2025 07:54 Uhr

Keine Geisterschiffe auf dem Zürichsee

Bis auf Weiteres werden keine autonom fahrenden Schiffe auf dem Zürichsee verkehren. Die Technik ist noch nicht ausgereift. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/PATRICK B. KRAEMER
Die Zürcher Regierung hat dem Einsatz von autonomen Schiffen auf dem Zürichsee eine Absage erteilt. «Kapitän KI» sei technisch noch nicht ausgereift und könnte gefährlich werden.

Bisher sind selbstfahrende Verkehrsschiffe in der Schweiz nicht zugelassen. In mehreren Ländern gab es aber schon Versuche mit Schiffen, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Die Ergebnisse liessen den Regierungsrat jedoch zum Schluss kommen, dass er derzeit auf den Einsatz von «Kapitän KI» verzichten will.

Viele ungelöste Probleme

Für einen selbständigen oder teilweise selbständigen Schiffsverkehr gebe es noch viele ungelöste technische Probleme, hält er in einer am Donnerstag publizierten Antwort auf eine Anfrage von GLP, EVP und SP fest. Keine Lösung gibt es derzeit etwa für das Andocken oder das einwandfreie Navigieren bei Nebel, Dunkelheit und Wellen.

Mensch oder Holz im Wasser?

Die Künstliche Intelligenz schafft es bisher auch nicht, zuverlässig Hindernisse oder Lebewesen im Wasser zu erkennen und zu unterscheiden. Die Schiffe merken also nicht, ob vor ihnen ein Mensch schwimmt oder ein Stück Holz.

Falls die Technik jedoch weiterentwickelt wird, könnte sich die Regierung dereinst vorstellen, die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) bei einem Pilotprojekt zu unterstützen. Der Regierungsrat glaubt jedoch nicht, dass die ZSG-Schiffe jemals ohne Personal unterwegs sein werden.

Seenot bei Störungen

Im Gegensatz zum Strassenverkehr könnten die Passagiere bei einer Störung ja nicht einfach aussteigen. Ein kaputtes KI-Schiff würde zudem nicht an Ort und Stelle stehenbleiben, sondern wäre mitsamt den Passagieren Wind und Wellen ausgeliefert.

Keystone-SDA