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25.03.2025
26.03.2025 06:31 Uhr

Sanatorium kürzt Arbeitszeit

Bild: Google Maps
Das Sanatorium Kilchberg reduziert für ein Jahr die Wochenarbeitszeit im Pflegebereich auf 37 Stunden – bei vollem Lohn. Ziel ist es, Abwanderung zu stoppen.

Das Sanatorium Kilchberg hat seit längerem mit Personalmangel im Pflegebereich zu kämpfen. Rund zehn offene Stellen sind derzeit ausgeschrieben. Trotz laufender Bemühungen bleibt der Fachkräftemangel eine Herausforderung. Um die Arbeit dennoch bewältigen zu können, setzt die Klinik auch auf temporäre Pflegekräfte. Diese müssen jedoch erst eingearbeitet werden, was den Betrieb zusätzlich belastet.

Kein temporares Pflegepersonal mehr

Ab Sommer sollen die Spitäler und Kliniken in Zürich auf temporäres Pflegepersonal verzichten. Dies folgt einer Initiative des Verbands Zürcher Krankenhäuser. Die Gesundheitsdirektion empfiehlt stattdessen flexiblere Arbeitszeitmodelle, um die Situation zu entspannen. Das Sanatorium Kilchberg verfolgt diesen Ansatz bereits und setzt nun eine neue Maßnahme um: die Einführung der 37-Stunden-Woche.

Arbeitszeitreduktion

Das Modell sieht vor, dass die Pflegenden ein Jahr lang täglich eine Stunde weniger arbeiten, ohne finanzielle Einbussen. Davon profitieren rund 190 Mitarbeitende in Teil- oder Vollzeit. Ziel ist es, das Sanatorium als Arbeitgeber attraktiver zu machen und die Abwanderung von Pflegepersonal zu verhindern.

Durch die hohe Arbeitsbelastung fehlt es aktuell an Möglichkeiten zur Erholung. Mit der Reduktion der Arbeitszeit sollen mehr Freiräume für persönliche Entwicklung, Familie und Freizeit geschaffen werden. Die Klinikleitung hofft, dass sich dies positiv auf die langfristige Mitarbeiterbindung auswirkt.

Anpassungen im Arbeitsalltag

Damit das neue Modell funktioniert, wurden im Vorfeld Bereiche identifiziert, in denen Zeit eingespart werden kann. Die Reduktion der täglichen Arbeitszeit soll nicht dazu führen, dass dieselben Aufgaben in kürzerer Zeit erledigt werden müssen. Stattdessen wurden Arbeitsprozesse optimiert und Abläufe angepasst.

Die stationäre Pflege wird weiterhin durch eine Früh- und eine Spätschicht abgedeckt. Da durch die kürzeren Schichten täglich zwei Stunden Arbeitszeit entfallen, wurde insbesondere die sogenannte Überlappungszeit zwischen den Schichten optimiert. In dieser Zeit, in der beide Schichten gleichzeitig anwesend sind, fand bisher viel Austausch statt. Künftig werden solche Überlappungen reduziert und auf andere Zeitpunkte verlegt.

Goldkueste24