Das Parlament stimmte mit 96 zu 77 Stimmen der Volksinitiative «Für eine Schule mit Zukunft - fördern statt überfordern», hinter der Vertreterinnen und Vertreter von GLP, FDP und SVP stehen, zu. Bei der Abstimmung im Rat wurde die Initiative dem Gegenvorschlag der Regierung gegenüber gestellt, der auf «erweiterte Lernräume» gesetzt hätte.
Ruhe in die Klassenzimmer bringen
Im Vorfeld der Debatte hatte sich die kantonsrätliche Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) für die Initiative ausgesprochen. Mit der Annahme der Initiative könne «Ruhe in die heute unruhigen Klassenzimmer kehren» argumentierte sie.
Dies sah auch die Mehrheit des Rats so. Die integrative Schule stosse an ihre Grenzen, sagte Anita Borer (SVP, Uster) vom Initiativkomitee. Wer das nicht erkennen wolle, verschliesse die Augen.
Schule der Vergangenheit?
Der Titel der Initiative töne attraktiv, sagte Hanspeter Hugentobler (EVP, Pfäffikon). Doch in Tat und Wahrheit wolle die Initiative eine Schule der Vergangenheit, Kinder ausgrenzen und stigmatisieren. "Eine Verbesserung erreicht man nicht durch den Zwang von flächendeckenden Förderklassen", sagte Hugentobler.
Die Gegnerinnen und Gegner der Initiative zweifelten auch daran, dass die Initiative kostenneutral umgesetzt werden könne. Sie wollten den Gegenvorschlag der Regierung unterstützen. Die Idee der Initiative klinge zwar "locker-flockig", in Wirklichkeit aber seien Förderklassen ein aufwändiger organisatorischer Akt, sagte Nicole Wyss (AL, Zürich).
«Eierlegende Wollmilchsau»
Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) nannte das Anliegen der Initiative eine «eierlegende Wollmilchsau». Das Vorhaben solle nichts kosten, aber viel Nutzen bringen.