Der 6:1-Erfolg gegen den EHC Oberlangenegg auf der KEK vor der Saisonrekordkulisse von 650 Zuschauern war der grosse Höhepunkt einer annähernd perfekten Saison der Küsnachter – und einer äussert langen und intensiven. Insgesamt absolvierte die Mannschaft von Trainer Daniel Keller seit vergangenem September (inkl. Vorbereitung) nicht weniger als 39 Partien. Für ein Team aus reinen Amateuren ist dies eine Herkulesaufgabe.
Finanzielle Gründe
Auf die Frage, weshalb man auf den Aufstieg in die 1. Liga verzichtet, nennt Sportchef Nico Decurtins, der zusammen mit TK-Chef Markus Bürgi den personellen Kurs bestimmt, vor allem «finanzielle Gründe»: «Wir haben im Januar aktiv auf den Aufstieg verzichtet. Dies, weil unser Budget aktuell nicht auf eine Saison in der 1. Liga ausgerichtet ist».
Höhere Kosten, längere Reisen
Unter normalen Umständen bedeute eine Spielzeit eine Stufe höher: grössere Schiedsrichterkosten, mehr Reisen, etwas höhere Verbandskosten. Dafür seien sie im Moment nicht aufgestellt, so Decurtins: «Wir werden aber nach dieser Saison mögliche Szenarien durchrechnen und schauen, was das wirklich für uns in Zukunft bedeuten würde. Es wäre schön, wenn der aktuelle Erfolg beispielsweise bei der Sponsorensuche hilft».
Unerwarteter Erfolg
Der Erfolg des SCK konnte nicht unbedingt erwartet werden, wurde doch im vergangenen Sommer ein Generationenwechsel vollzogen und eine Grosszahl an jungen Spielern in die Mannschaft integriert. Decurtins sagt dazu: «Es war nicht abschätzbar, wie gut sich diese bereits ans Erwachsenenhockey würden gewöhnen können».
Neue Dynamik
Aber schon im Sommertraining sei die neue Dynamik in der Mannschaft spürbar gewesen: «Es war ein frischer Wind drin. Das hat auch die arrivierteren Spieler motiviert», so Decurtins. Dass in den Play-offs mit Jeffrey Füglister und David Stämpfli zwei frühere Nationalliga-Spieler ihren zweiten Frühling erlebten, war ein weiterer wichtiger Wertgewinn für das Team.
Auch die hervorragende Infrastruktur auf der KEK sei eine wichtige Grundlage gewesen: «Die eigene Garderobe wurde zu einem zweiten Wohnzimmer für einige Spieler», sagt Decurtins.
Auf Basis aufbauen
Im Hinblick auf die kommende Saison hoffen Decurtins und Bürgi, dass auf der bewährten Basis aufgebaut werden kann: «Der Erfolg und die Top-Bedingungen und Voraussetzungen in Küsnacht haben sich herumgesprochen. Der Kern des Teams bleibt bestehen. Und die Jungen erwarten wir in der nächsten Saison noch einmal stärker zurück». Trainer Keller und Assistent Sacha Wollgast besitzen zwar noch keinen Vertrag für die nächste Saison, aber Decurtins ist optimistisch, dass sich dies schon bald ändert: «Wir rechnen und hoffen, dass beide bleiben.»
Kontinuität und Konstanz
So deutet alles darauf hin, dass es beim SC Küsnacht im nächsten Herbst mit Kontinuität und Konstanz weitergeht. Das sind hervorragende Neuigkeiten für den SC Küsnacht und seine Fans – aber schlechte Nachrichten für alle Gegner.