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Oetwil am See
19.03.2025
20.03.2025 09:14 Uhr

Widerstand gegen Deponiestandorte

Der Gemeinderat von Oetwil am See lehnt die geplanten Deponiestandorte Erzacher und Ruebacher ab. Die Belastung für Natur, Verkehr und Lebensqualität sei zu hoch. Bild: www.oetwil.ch
Der Gemeinderat von Oetwil am See lehnt die geplanten Deponiestandorte Erzacher und Ruebacher ab. Die Belastung für Natur, Verkehr und Lebensqualität sei zu hoch.

Im Rahmen der Teilrevision des kantonalen Richtplans sollen 20 neue Deponiestandorte sowie drei Erweiterungen bestehender Deponien aufgenommen werden. Gleichzeitig werden zwei bisherige Standorte gestrichen. In Oetwil am See sind die Deponien Erzacher und Ruebacher vorgesehen.

Die Konzentration von Deponiestandorten auf dem Gemeindegebiet von Oetwil am See oder in unmittelbarer Nachbarschaft lehnt der Gemeinderat nach eingehender Prüfung aus mehreren Gründen ab.

Bestehende Belastung

Oetwil am See leistet mit dem Gebiet Chrüzlen (Deponie der Wiedag AG) bereits einen wichtigen Beitrag zur Abfallbewirtschaftung. Eine zusätzliche Belastung durch weitere Deponien in der Region hätte erhebliche negative Auswirkungen auf den Lebens- und Naturraum sowie steigende Verkehrsemissionen zur Folge.

Die Konzentration mehrerer Deponien in Oetwil am See und den angrenzenden Gemeinden würde das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen. Zudem würde das stark erhöhte Verkehrsaufkommen durch Materialtransporte die Infrastruktur belasten und den Immobilienwert negativ beeinflussen.

Standort Erzacher

Für den Standort Erzacher sieht die Planung vor, dass zwingend ein Kompartiment für Typ A (unverschmutztes Aushubmaterial) realisiert werden muss. Dies hätte eine erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und des Naherholungsraums zur Folge. Zudem wird die Erschliessung als problematisch eingestuft.

Standort Ruebacher

Der Standort Ruebacher weist erhebliche Erschliessungsprobleme auf, insbesondere weil die Verkehrsführung unweigerlich durch das Dorf erfolgen müsste. Die notwendigen Strassenverbreiterungen wären unumgänglich. Zudem liegt der Standort verstreut und in direkter Nähe zu mehreren Waldrändern, was ihn aus Sicht der Gemeinde für eine Deponie ungeeignet macht.

Richtplan

Der Gemeinderat hat im Rahmen der Vernehmlassung der kantonalen Baudirektion beantragt, auf die neuen Deponiestandorte Erzacher und Ruebacher im kantonalen Richtplan zu verzichten. Zudem soll sich die Planung nicht an einem Bedarf bis 2060, sondern am Planungshorizont von 15 Jahren (2040) orientieren. Im Richtplan sollen basierend auf einer klaren Interessenabwägung ausschliesslich definitive Standorte und keine vorsorglichen Reserven festgelegt werden.

Gemeinde Oetwil am See/ Goldküste24