Im Kanton Zürich steigt der Bedarf an Schulraum für Gymnasiasten weiter. Um die Kantonsschulen in der Stadt zu entlasten und den Pendlerverkehr in den S-Bahnen während der Hauptzeiten zu reduzieren, plant der Kanton neue Mittelschulen in Uetikon und im Wädenswiler Ortsteil Au.
An beiden Standorten existieren bereits provisorische Schulgebäude. Diese können jedoch nicht so viele Schüler aufnehmen, wie es für die geplanten neuen Mittelschulen nötig wäre. Bis die Neubauten realisiert sind, bleibt die Platzsituation angespannt.
Kantonsschule Küsnacht
Auch die Kantonsschule Küsnacht stösst an ihre Kapazitätsgrenzen. Während vor zehn Jahren noch 523 Schüler die Schule besuchten, sind es im aktuellen Schuljahr bereits 598.
Um den steigenden Bedarf zu decken, soll ab dem Schuljahr 2025/26 ein zweijähriges Provisorium geschaffen werden. Dieses wird Platz für weitere 50 Schüler bieten. Ab dem Schuljahr 2027/28 plant der Kanton, externe Räumlichkeiten anzumieten, um das Provisorium abzulösen.
Ausbau für 750 Schüler
Mit der geplanten Erweiterung soll die Kantonsschule Küsnacht künftig 750 Schüler aufnehmen können. Dies bringt auch organisatorische Veränderungen mit sich. Die Schulleitung hat beim Regierungsrat zusätzliche Stellen beantragt, um den erhöhten Verwaltungs- und Betriebsaufwand zu bewältigen.
Lehrpersonen sind von den neuen Stellen nicht betroffen. Vielmehr geht es um Unterstützung für den Schulbetrieb, insbesondere im Verwaltungs- und Hausmeisterbereich.
Historische Gebäude
Die Kantonsschule Küsnacht verteilt sich auf sechs Gebäude, darunter einige denkmalgeschützte Bauten. Dazu gehört das Johanniterhaus aus dem 14. und 15. Jahrhundert, das sich neben der reformierten Kirche befindet.
Diese dezentrale Struktur stellt besondere Anforderungen an den Schulbetrieb. Der Regierungsrat hält fest, dass ein Provisorium die Situation weiter verkompliziert. Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird eine zusätzliche halbe Stelle für einen Hausmeister geschaffen.
Mehr Verwaltungsaufwand
Durch die steigende Schülerzahl erhöht sich auch der administrative Aufwand. Deshalb soll in den externen Räumlichkeiten eine zusätzliche Anlaufstelle für das Schulsekretariat eingerichtet werden. Zudem ist eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Mediothek vorgesehen.
Der Regierungsrat hat insgesamt 1,2 zusätzliche Stellen bewilligt. Diese setzen sich aus 0,5 Stellen für einen Hausmeister und 0,7 Stellen für Verwaltungspersonal zusammen. Die jährlichen Kosten dafür belaufen sich auf 145'000 Franken.