Küsnacht ist eine Gemeinde mit einer Vielzahl von Vereinen, die fast alle von Freiwilligen geführt werden. Studien zeigen, dass Gemeinden mit vielen Vereinen ein stärkeres Vertrauen untereinander haben und wirtschaftlich besser dastehen. Zudem gibt es weniger Vandalismus. Die Vereinsvielfalt trägt somit entscheidend zum sozialen Gefüge in Küsnacht bei.
Neue Herausforderungen
Bis heute sind Mund-zu-Mund-Propaganda und direkte Ansprache die wichtigsten Mittel zur Gewinnung neuer Mitglieder und Ehrenamtlicher. Doch gesellschaftliche Veränderungen erschweren dies. Frauen sind ebenso berufstätig wie Männer, das Familienleben erfordert viel Organisation und viele wechseln oft ihren Wohnort. Dadurch rückt die lokale Verbundenheit in den Hintergrund, und die Bereitschaft für langfristige Engagements sinkt.
Der Gesellschaft etwas zurückgeben
Trotz dieser Entwicklung gibt es viele Menschen, die nach sozialer Eingebundenheit suchen. Oft sind es erfolgreiche Geschäftsleute oder erfahrene Persönlichkeiten, die sich in einer neuen Lebensphase befinden. Sie sind bereit, sich zu engagieren, wenn sie eine spannende Aufgabe mit Gestaltungsspielraum finden. Solche Aufgaben sind jedoch nicht immer leicht zu identifizieren.
Impulse der Gemeinde
Die Gemeinde kann durch gezielte Impulse neue Freiwillige ansprechen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Ortsmuseum mit der Ausstellung «Gemeinsam wirksam – Freiwilliges Engagement in Küsnacht». Diese zeigt Begegnungsmöglichkeiten auf, um Engagement zu fördern, und gibt Anstösse zur Optimierung der Vereinsorganisation. Viele Menschen engagieren sich lieber in überschaubaren Projekten statt langfristig.
Lokal vernetzt älter werden
Das Mitwirkungsverfahren «Lokal vernetzt älter werden» bietet Menschen ab 65 die Möglichkeit, sich zu orientieren, neue Ideen zu entwickeln und sich zu vernetzen. Bestehende Organisationen der Altersarbeit präsentieren ihre Angebote. Der Workshop findet am 18. und 28. März 2025 statt. Anmeldungen sind bei der Beratung des Gesundheitsnetzes Küsnacht AG möglich.
Würdigung des Engagements
Freiwilliges Engagement lebt von Anerkennung. Die Gemeinde vergibt alle zwei Jahre den Gesellschaftspreis, um ausgewählte Projekte hervorzuheben. Zudem bietet das Freiwilligenfest eine Möglichkeit, den Dank auszudrücken und die Gemeinschaft zu stärken.
Freiwilliges Engagement
Es gibt zwei Hauptbereiche für freiwilliges Engagement in der Gemeinde. Wer sich im Flüchtlings- oder Sozialbereich engagieren möchte, kann sich an die Abteilung Gesellschaft wenden. Wer ältere Menschen unterstützen möchte, kann sich an die Beratung des Gesundheitsnetzes Küsnacht AG wenden. Dort werden passende Aufgaben vermittelt. (www.kuesnacht.ch)
Neue Tools
Damit sich mehr Menschen freiwillig engagieren, müssen sie wissen, wo ihre Hilfe gebraucht wird. Ein bekanntes Problem ist die mangelnde Sichtbarkeit von Aufgaben und Projekten. Die Abteilung Gesellschaft arbeitet an digitalen Lösungen, um dieses Problem zu lösen.
Chancen und Hoffnungen
Der gesellschaftliche Wandel bringt auch neue Chancen mit sich. Die neuen Freiwilligen sind partizipativer und potenzialorientierter. Sie wollen sichtbare Erfolge erzielen und aktiv mitgestalten. Dafür müssen etablierte Strukturen bereit sein, mehr Freiräume zuzulassen. Dies erfordert Mut und Experimentierfreude. Vielleicht führt dies zu einer Zukunft, in der die Gesellschaft wieder enger zusammenrückt.