Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Schweiz
05.03.2025
05.03.2025 16:54 Uhr

Miese Schweizer Biodiversität

Von allen bereits eingereichten Aktionsplänen landete der Schweizer Aktionsplan auf dem letzten Platz. Bild: Hans via Pixabay
Wenn es um die Bekämpfung der Biodiversitätskrise geht, landet die Schweiz auf dem letzten Platz. Das ergab eine internationale Vergleichsstudie des "World Wildlife Funds - WWF".

Vom 25. bis 27. Februar hat in Rom die Fortsetzung der UNO-Biodiversitätskonferenz (COP16) stattgefunden. Zum Start der Konferenz hat WWF International eine Vergleichsstudie veröffentlicht, welche 22 der 46 bereits eingereichten nationalen Aktionspläne zur Bekämpfung des Artensterbens anhand verschiedener Kriterien beurteilt. In einer Medienmitteilung fassen WWF Schweiz, ProNatura und BirdLife Schweiz die Resultate zusammen.

Fehlende Ambitionen und Massnahmen

Der Schweizer Plan der Untätigkeit rangiert auf dem letzten Platz – weit hinter Ländern mit viel weniger finanziellen Mitteln wie Surinam und Kolumbien, welche die vordersten Plätze belegen. Von den fünf bewerteten Bereichen liegt der Schweizer Plan überall unter dem Durchschnitt.

Gerade in den Bereichen «Bestreben, den Biodiversitätsverlust zu stoppen», «Mittel zur Umsetzung» und «Fortschrittsüberprüfung» schneidet er mit 25%, 17% und 10% äusserst schlecht ab. «Ein Drittel aller Arten in der Schweiz sind bedroht. Die im Schweizer Aktionsplan vorgesehenen Studien und Analysen und die minimen finanziellen Mittel, werden keine einzige Art retten», sagt etwa Thomas Wirth, Biodiversitätsexperte bei WWF Schweiz.

Nur Studien und Berichte

Gerügt wird vor allem, dass der Plan anstatt konkreter Massnahmen für die Arten und Lebensräume nur Studien und Berichte vorsieht sowie zu vielen der globalen Ziele keine Massnahmen und keine Indikatoren enthält. Laut Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz, ermöglichten die fehlenden Indikatoren im letzten Schweizer Aktionsplan, dass die Bundesverwaltung die harsche Kritik der Wirkungsanalyse beschönigen konnte.

Es sei völlig unverständlich, dass die Resultate der Wirkungsanalyse weder zu einem besseren, neuen Aktionsplan, noch zu klareren Indikatoren geführt haben. Zudem sind die Ziele nicht klar und messbar formuliert und die Finanzierung reicht bei weitem nicht. Das Resultat bestätigt, was die Schweizer Naturschutzorganisationen bereits bei der Verabschiedung des Plans letzten November kritisiert hatten.

Wie naturschutz.ch schreibt, wird unser Land mit diesem Aktionsplan weder die globalen noch die nationalen Ziele für die Biodiversität erreichen können. Er sei völlig ungenügend, um die stark bedrohte Artenvielfalt und damit die natürlichen Lebensgrundlagen der Schweiz für künftige Generationen zu erhalten.

Vergleichsstudie

Zürioberland24/gg